Marizza Gräfin Andrássy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Enzyklopädische Relevanz ist nicht vorhanden. Die Zugehörigkeit zum Adel macht nicht relevant. Eine Familiengeschichte ist, auch wenn sie durch Belege nachgewiesen wird, kein Thema für eine Enzyklopädie. Wir wollen auch keinen "Zeitzeugen" hören, der beteuert, General Franco wäre ein netter Mann gewesen. -- WMS.Nemo (Diskussion) 09:22, 14. Mai 2024 (CEST)

Dieser Artikel wurde am 10. Mai 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Kategorien, PD etc. fehlen --∎ Viele Grüße, Alabasterstein (Diskussion) 15:59, 10. Mai 2024 (CEST)

Prinzessin Mária Gabriella Albertine Emanuele Josefa Viktoria von und zu Liechtenstein, geb. Gräfin Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka (* 7. Dezember 1886 in Budapest; † 14. Dezember 1961 in Wien) war eine Aristokratin ungarischer Herkunft, die durch die Heirat mit Prinz Johannes Franz Alfred Maria Caspar Melchior Balthasar von und zu Liechtenstein, Graf zu Rietberg, Mitglied der Fürstenfamilie Liechtenstein wurde. Ihr familieninterner Spitzname war Marizza (ung. Marica).[1]

Einige Quellen deuten darauf hin, dass sie die Namensgeberin der Operette Gräfin Mariza des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán gewesen sein könnte, was jedoch mangels musikgeschichtlicher Analysen nicht eindeutig geklärt werden kann.[2]

Wappen Grafen Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Väterlicherseits ist die Gräfin ein direkter Nachkomme des Hauptzweiges der Andrássy-Familie von Csíksszentkirály und Krasznahorka. Ihr Großvater war Graf Manó Andrássy, (genannt der Eiserne Graf). Mütterlicherseits stammt sie aus der böhmisch-mährischen Familie Kaunitz, deren fürstlicher Zweig vom österreichischen Kanzler Fürst Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg gegründet wurde.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Vater war Graf Géza Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka, stammt von der Blutlinie des Hauptzweigs der Familie Andrássy aus Betlér. Er war kaiserlich-königlicher Kammerherr; Geheimer Rat; Mitglied des Oberhauses im ungarischen Reichstag; ihre Mutter war die Gräfin Eleonora Kaunitz, eine ehemalige Hofdame des Palastes, sowie Dame des Sternkreuzordens.

In Baden bei Wien verlobte sie sich am 28. Mai 1906 mit Prinz Johannes Franz Alfred Maria Caspar Melchior Balthasar von und zu Liechtenstein, Graf zu Rietberg, Linienschiffskapitän der k. u. k. Kriegsmarine,[4] mit dem sie am 6. September 1906 verheiratet wurde in der Kirche der Heiligen Jungfrau Maria in Budapest. Mehreren Zeitungsartikeln zufolge war Marizas Oberteil und Taille mit Csetneker-Spitze verziert , womit sie ihre ungarischen Nationalgefühle zum Ausdruck bringen wollte.[5] Die edle und wohlhabende Gräfin wurde durch die Heirat mit Prinz Johannes von Liechtenstein auch Schwägerin der Erzherzogin Elisabeth Amalie von Österreich, königliche Prinzessin von Ungarn. Zeitgenossen hoben diese Verwandtschaft besonders hervor, da die habsburgische Herrscherfamilie somit mit den Andrássy-Grafen verwandt war.[6][7] Das Paar verbrachte seine Flitterwochen auf dem gräflich Csáky-Andrássy-Schloss in Nagykemence.[8] Die beiden verband die Leidenschaft für die Jagd. Mariza und ihr Mann besuchten oft die Jagdgebiete der gräflichen Andrássy-Familie in Oberungarn, die sich auch dadurch auszeichneten, dass man dort auch Bären schießen konnt . In den folgenden Jahren war sie und Schirmherrin ungarischer Bälle und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Dank ihres Mannes wurde sie zu einer beliebten Figur im europäischen gesellschaftlichen Leben, und dank ihr besuchte Prinz Henrich von Preußen das Schloss Betlér und das Jagdgut der Andrássys in Suchowa.[9]

Das Schloss der Familie Graf Andrássy, in dem Gräfin Marizza lange Zeit lebte und ihre beiden ältesten Kinder geboren wurden.

Das Prinzenpaar hatte vier Kinder:[10]

  1. Prinz Alfred Géza Johann Dionys Maria Josef von und zu Liechtenstein (* 27. Juni 1907 auf Schloss Betlér; † 28. Dezember 1991 auf Schloss Frauenthal bei Deutschlandsberg)
  2. Prinz Karl Emanuel Johannes Gabriel Maria Josef von und zu Liechtenstein (* 22. Oktober 1908 auf Schloss Betlér; † 18. Oktober 1987 in Grabs)
  3. Prinz Johannes Franz de Paula Gabriel Ildefons Felix Klemens Maria Josef von und zu Liechtenstein (* 18. Mai 1910 in Wien; † 22. Januar 1975 in St. Gallen)
  4. Prinz Constantin Franz Nikolaus Karl Heinrich Dagobert Anton von Padua Ildefons Maria von und zu Liechtenstein (* 23. Dezember 1911 in Wien; † 28. März 2001 in Grabs)

Anfang der 1910er Jahre lebte das Ehepaar in Konstantinopel,[11][12] und nachdem ihr Mann zum Marineattaché der österreichisch-ungarischen Monarchie ernannt wurde, zogen sie nach Rom.[13][14] Nach dem Ersten Weltkrieg wohnte das Paar in einem Palais (Besitz Liechtenstein) an der Löwelstraße 12 in Wien, ab 1924 im Schloss Liechtenstein in Mödling.[15][16]

In den 1930er Jahren verlegte die Familie unter dem Druck der politischen Lage in Österreich, ihren Hauptsitz nach Budapest,[17] wo sie im VIII. Bezirk in der Szentkirályi utca 32/a wohnten.[18] Außerdem verbrachte das Ehepaar viel Zeit in ihrem Ferienhaus am Ufer des Plattensees.[19] 1934 berichtete die Presse über die Bekanntgabe der Verlobung ihres Sohns Prinz Johannes (genannt Hans) von und zu Liechtenstein mit Prinzessin Mária Krisztina, der Tochter des spanischen Königs Alfonso XIII., jedoch wurde die Verbindung aus unbekannten Gründen aufgelöst.[20] 1937 während des Spanischen Bürgerkriegs besuchte das Prinzenpaar zusammen mit ihrem Sohn, Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein, ihre Verwandten und Bekannten in Spanien, die aufgrund der politischen Lage in schwierigen Verhältnissen lebten. Während des Besuchs traf sie in der Stadt Burgos auch den spanischen General Francisco Franco, der später eine Diktatur im Land errichtete:

Francos angenehme Art vermittelt den Eindruck eines Mannes. [...] Als ich bei ihm war, freute er sich offenbar, dass eine Ungarin ihn besuchte. Er sagte, wie leid es ihm tue, dass Ungarn die nationalistische Regierung noch nicht anerkannt habe. Franco ist übrigens auch zuversichtlich, dass der Spanische Bürgerkrieg bald vorbei sein wird “ – Auszug aus einem Artikel in Pesti Hírlap , 1937[21]

Während des Zweiten Weltkriegs konnte die Familie dank des Eingreifens von Prinz Johannes nach Liechtenstein fliehen. Mit der sowjetischen Machtübernahme nach dem Weltkrieg wurden sowohl ihr ungarischer als auch ihr tschechoslowakischer Besitz verstaatlicht.

1956 feierten das Paar ihre Goldene Hochzeit auf der liechtensteinischen Besitzung Schloss Hollenegg. Nach dem Tod ihres Mannes verstarb sie einige Jahre später am 14. Dezember 1961 in Wien. Beide wurde in der liechtensteinischen Familiengruft in Vaduz beigesetzt.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnentafel der Gräfin Marizza Andrássy
Ururgroßeltern Graf József Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka

(1762–1834)

⚭ 1790

Gräfin Walburga Csáky von Körösszegh und Adorján (1770–1792)

Graf Péter Szapáry von Szapár, Muraszombat und Széchy-Szige

(1766–1827)

⚭ 1792

Gräfin Julianna Csáky von Körösszegh und Adorján (1770–1838)

Graf János VIII. Lipót József István Pálffy von Erdőd

(1728–1791)

⚭ 1762

Prinzessin Maria Gabriela von Colloredo-Mels Waldsee (1741–1801)

Graf Zsigmond Erdődy von Monyorókerék und Monoszló

(1775–1813)

⚭ 1801

Gräfin Mária Festetics von Tolna (1774–1837)

Graf Vincenz Ferrerius Karl Michael Joseph Johann von Kaunitz-Rietberg (1774–1829)

⚭ 1801

Gräfin Pauline Julie de Longueval von Buquoy (1780–1857)

Graf Joachim Heinrich Woracziczky von Pabienitz und Bissingen

(1781–1838)

Gräfin Elisabeth Wratislaw-Netolitzky von Mitrowicz (1783–1857)

Graf Anton de Padua Josef von Thun und Hohenstein

(1754–1840)

⚭ 1789

Gräfin Marie Terezie Wratislaw von Mitrowicz (1766–1851)

Freiherr Adalbert Mladota von Solopisk

(1778–1827)

Gräfin Marie Příchovský von Przichowitz (1771–1805)

Urgroßeltern Graf Károly III. Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka (1792–1845)

⚭ 1819

Gräfin Etelka Szápáry von Szapár, Muraszombat und Széchy-Szige (1798–1876)

Graf Ferenc V. Alajos Meinrad Pálffy von Erdőd

(1780–1852)

⚭ 1827

Gräfin Nathalie Maria Erdődy von Monyorókerék und Monoszló (1804–1845)

Graf Michael von Kaunitz zu Rietberg

(1803–1852) ⚭1828

Gräfin Eleonora Woracziczky von Pabienitz und Bissingen

(1809–1898)

Graf Leopold Leonhard von Thun und Hohenstein (1797–1877)

⚭1829

Freiin Elisabeth Mladota von Solopisk

(1805–1876)

Großeltern Graf Máno Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka

(1821–1891)

⚭ 1833

Gräfin Gabriella Pálffy von Erdőd (1833–1914)

Reichsfürst Albrecht

von Kaunitz zu Rietberg (1829–1897) ⚭1854

Gräfin Elisabeth von Thun und Hohenstein

(1831–1910)

Eltern Graf Géza Julius Alexander Johann Maria Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka (1856–1938)

⚭1883

Gräfin Eleonora von Kaunitz-Rietberg (1862–1936)

Gräfin Mária Gabriella Albertine Emanuele Josefa Victoria Andrássy von Csíkszentkirály und Krasznahorka (1886–1961)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein: Liechtenstein [-Andrassy] Maria Gabriele (Marizza) von, Prinzessin. 10. Mai 2024, abgerufen am 10. Mai 2024.
  2. Dr. Arnulf Grübler: Marizza von Liechtenstein 1923. Abgerufen am 17. Mai 2024.
  3. Pesti Hírlap, 1906. szeptember (28. évfolyam, 240-254. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  4. Pesti Hírlap, 1906. május (28. évfolyam, 134-149. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  5. Pesti Hírlap, 1906. szeptember (28. évfolyam, 240-254. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  6. Székely Nemzet, 1906 (24. évfolyam, 1-84. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  7. Film Színház Irodalom, 1943. január-június (6. évfolyam, 1-26. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  8. Pesti Hírlap, 1906. szeptember (28. évfolyam, 240-254. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  9. Vadászat és Állatvilág, 1909 (9. évfolyam, 1-24. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  10. Liechtenstein. Abgerufen am 10. Mai 2024.
  11. Magyarország, 1911. január (18. évfolyam, 1-26. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  12. Budapesti Hírlap, 1911. május (31. évfolyam, 103-127. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  13. Felsőmagyarország, 1913. január-március (29. évfolyam, 1-74. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  14. Délmagyarország, 1914. január (3. évfolyam, 1-26. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  15. Dr. Arnulf Grübler: Marizza von Liechtenstein 1923. Abgerufen am 17. Mai 2024.
  16. Színházi Élet, 1930. július 13–19. (20. évfolyam, 29. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  17. Dr. Arnulf Grübler: Marizza von Liechtenstein 1923. Abgerufen am 17. Mai 2024.
  18. A budapesti egységes hálózat (Budapest és környéke) betürendes távbeszélő névsora 1940. szeptember (Budapest) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  19. Somogyi Ujság, 1940. augusztus (22. évfolyam, 174-198. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  20. Esti Kurir, 1935. március (13. évfolyam, 51-74. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).
  21. Pesti Hírlap, 1937. október (59. évfolyam, 223-248. szám) | Arcanum Újságok. Abgerufen am 10. Mai 2024 (ungarisch).