Szarejki (Ełk)

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Szarejki
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Szarejki (Polen)
Szarejki (Polen)
Szarejki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Ełk
Geographische Lage: 53° 47′ N, 22° 18′ OKoordinaten: 53° 47′ 27″ N, 22° 17′ 34″ O
Einwohner: 85 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-321[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Talusy/DK 16Mącze → Szarejki
1864N: EłkChruścieleTraczeMostołty
1925N: Nowa Wieś EłckaMaleczewoSzarek
Eisenbahn: Olsztyn–Ełk
Bahnstation: Nowa Wieś Ełcka
Nächster int. Flughafen: Danzig



Szarejki (deutsch Sareyken, 1938 bis 1945 Sareiken) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarejki liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, sechs Kilometer südwestlich der Kreisstadt Ełk (Lyck).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des um 1785 Scharreyken, nach 1785 Sarreyken und bis 1938 Sareyken genannten Dorfes erfolgte um das Jahr 1569[3]. Im Jahre 1874 wurde der Ort in den neu errichteten Amtsbezirk Lyck-Land eingegliedert[4], der seinen Sitz in Neuendorf (polnisch Nowa Wieś Ełcka). Er bestand bis 1945 und gehörte zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 verzeichnete Sareyken 136 Einwohner[5]. Die Zahl stieg bis 1933 auf 177[6]. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Sareyken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sareyken stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 erfolgte die Umbenennung Sareykens in „Sareiken“, für die politisch-ideologische Gründe der Abwehr fremdländisch scheinender Ortsnamen ausschlaggebend waren. Die Einwohnerzahl belief sich im Jahre 1939 auf 159[6].

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Szarejki“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo) und damit eine Ortschaft im Verbund der Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Sareyken resp. Sareiken in die evangelische Pfarrkirche Lyck[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche St. Adalbert Lyck[10] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute ist Szarejki eine eigene katholischen Pfarrgemeinde innerhalb des Dekanats Pisz (Johannisburg) im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in Ełk, jetzt eine Filialgemeinde der Pfarrei in Pisz (Johannisburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adam Puza (* 2. Januar 1951 in Sarejki), polnischer Hochschullehrer, Politiker, Sejm-Abgeordneter

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarejki liegt an einer – teilweise als Landweg recht unwegsamen – Nebenstraße, die bei Talusy (Thalussen, 1938 bis 1945 Talussen) von der polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) abzweigt und über Mącze (Monken) nach hier führt. In Szarejki kreuzen sich außerdem die beiden Nebenstraße 1864N und 1925N, die von Ełk nach Mostołty (Mostolten) bzw. von Nowa Wieś Ełcka (Neuendorf) nach Szarek (Sarken) führen.

Die nächste Bahnstation ist Nowa Wieś Ełcka an der Bahnstrecke Olsztyn–Ełk.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1226@1@2Vorlage:Toter Link/www.poczta-polska.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Dietrich Lange, Geographisches ortsregister Ostpreußen (2005): Sareiken
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lyck-Land
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 87
  8. Gmina Ełk (Memento des Originals vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/elk.gmina.pl
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 493–393
  10. Sareyken