Susanne-Meier-Memorial

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Susanne-Meier-Memorial
Schützenmatte Stadion (Basel)
Austragungsort Basel, Schweiz Schweiz
Veranstaltet seit 1964
Typ Leichtathletikveranstaltung
Kategorie World Athletics Continental Tour Challenger Level
nächste Austragung 20. Mai 2024[1]

Das Susanne-Meier-Memorial ist einer der bedeutendsten Leichtathletikwettkämpfe der Region Basel, Schweiz. Das Meeting wird 2024 erstmals den Status eines World Athletics Continental Tour Challenger Meetings haben. Das heisst, dass die Athleten und Athletinnen nun mehr Punkte für das World Ranking gewinnen können. Diese Ranking-Punkte sind unter anderem für Qualifikationen zur Teilnahme an (internationalen) Wettkämpfen wichtig, wenn der Athlet oder die Athletin dies nicht schon über die jeweilige Limite geschafft hat. Laut World Athletics gehört das Susanne-Meier-Memorial zu den Challenger-Level-Meetings, und in der Schweiz gilt es als eines der A-Meetings.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Susanne-Meier-Memorial wird zu Ehren der jung verstorbenen Luzernerin und Wahl-Baslerin Susanne Meier veranstaltet. Der Wettkampf wurde zum ersten Mal am 28. Juni 1964 in einem familiären Rahmen ausgetragen. Damals, noch im Leichtathletikstadion St. Jakob, starteten 52 Athletinnen aus der Schweiz und aus Süddeutschland. Der Hauptevent war der Fünfkampf, welcher bis zum Jahre 1977 aus den folgenden Disziplinen bestand: 200-Meter-Lauf, 80-Meter-Hürdenlauf (ab 1961 100-Meter-Hürdenlauf), dem Kugelstossen, dem Hochsprung und dem Weitsprung. Ab 1977 kamen der Speerwurf und der 800-Meter-Lauf dazu, wodurch der Fünfkampf zum Siebenkampf wurde.

Bis und mit dem Jahre 2010 waren nur Frauen an diesem Meeting startberechtigt. Mit zunehmenden hochrangigen Meetings fanden aber immer weniger Top-Athletinnen den Weg nach Basel. Aufgrund der schwindenden Teilnehmerzahl waren 2011 nach 47 Jahren nun auch Männer startberechtigt. Heute starten, in 24 Disziplinen von Einzelwettkämpfen, 450 bis 500 Athletinnen und Athleten am Susanne-Meier-Memorial.

Susanne Meier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Susanne Meier kam 1960 mit 20 Jahren nach Basel. Die ursprüngliche Luzernerin arbeitete, nach Absolvieren des Turnlehrkurses an der Universität, als Primarlehrerin in Aesch BL. Sie trat dem Leichtathletik-Club Basel, kurz LCB, eher zufällig bei, denn dieser war der einzige Verein in der Umgebung, den sie unter «Leichtathletik» im Telefonbuch fand. Mit dem Training bei Willy Guldenfels, der viel zur Etablierung des Schweizer Krafttrainings beigetragen hat, schaffte sie nach eineinhalbjährigem Training 1962 den Durchbruch. Ihr Steckenpferd war der Fünfkampf, und sie reihte Erfolg an Erfolg. Nach dem Sieg bei den nationalen Hochschulmeisterschaften und diversen regionalen Meistertiteln wurde Susanne Meier ins Frauen-Nationalteam berufen. Im gleichen Jahr gewann sie den Schweizer Meistertitel im Weitsprung und im Kugelstossen, ebenso wie den Fünfkampf mit einem neuen Schweizer Rekord von 4123 Punkten. Im Frühjahr 1963 wurde ihre erfolgreiche sportliche Karriere abrupt gestoppt. Nach einem Trainingslager in Saignelégier fühlte sich die Schweizer Meisterin unwohl. Was zunächst für Angina gehalten wurde, erwies sich schnell als akute Leukämie, welcher sie innert weniger Tage erlag. Am 23. April 1963 verstarb Susanne Meier mit nur 23 Jahren.

Erste Gewinnerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Siegerin war Ursi Brodbeck, welche über die 800 Meter triumphierte und dabei einen neuen Schweizer Rekord von 2:15,4 Minuten aufstellte. Meta Antenen gewann mit nur 15 Jahren den Weitsprung.

Bekannte Namen am Memorial[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der 16. Austragung des Meetings am 5. Juni 1979 im Stadion Schützenmatte wurden mit der Junioren-Europameisterin Brigitte Holzapfel und der Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth zwei Ikonen erwartet. Jedoch musste Holzapfel wegen einer alten Rückenverletzung verzichten, und Meyfarth, die direkt von einem Meeting in Bukarest kam, sprang schliesslich übermüdet mit nur 1,82 Metern nicht mal aufs Hochsprung-Podest.

Meeting-Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Event Rekord Athlet Nationalität Datum
100 m 10,28 Pascal Mancini | Simon Graf Schweiz Schweiz

Schweiz Schweiz

2014

2022

200 m 20,84 William Jeff Reais Schweiz Schweiz 2021
400 m 46,01 Lionel Spitz Schweiz Schweiz 2022
800 m 1:40,91 Bernard Kiptanui Kiptum Kenia Kenia 2013
1500 m 3:46,74 Julien Wanders Schweiz Schweiz 2021
110 m Hürden 13,67 Jason Joseph Schweiz Schweiz 2021
400 m Hürden 49,91 Kariem Hussein Schweiz Schweiz 2021
Hochsprung 2,15 m Sven Tarnowxki Deutschland Deutschland 2011
Stabhochsprung 5,30 m Mitch Greeley Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2011
Weitsprung 7,50 m Fabian Heinle Deutschland Deutschland 2013
Dreisprung 15,95 m Alexander Hochuli Schweiz Schweiz 2013
Kugelstossen 18,25 m Stefan Wieland Schweiz Schweiz 2021
Hammerwurf 66,11 m Martin Bingisser Schweiz Schweiz 2014
4 × 100-m-Staffel 38,30 Joel Schüpbach
Martin Fuchs
Bradley Lestrade
Alan Pichonnaz
Schweiz Schweiz 2021

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Event Rekord Athletin Nationalität Datum
100 m 11,52 Chantal Réga Frankreich Frankreich 1981
200 m 23,08 Els Vader Niederlande Niederlande 1980
400 m 51,87 Lee McConnell Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2002
800 m 2:02,21 Roswitha Gerdes Deutschland Deutschland 1984
1500 m 4:03,43 Maricica Puică Rumänien Rumänien 1980
5000 m 16:54,65 Deborah Büttel Schweiz Schweiz 2021
100 m Hürden 13,02 Noemi Zbären Schweiz Schweiz 2022
400 m Hürden 55,12 Petra Fontanive Schweiz Schweiz 2017
Hochsprung 1,94 m Gaby Lindenthal Schweiz Schweiz 1984
Stabhochsprung 4,55 m Angelica Moser Schweiz Schweiz 2017
Weitsprung 6,54 m Hanna Kleinpeter Osterreich Österreich 1976
Dreisprung 13,53 Nkechi Madubuko Deutschland Deutschland 1993
Kugelstossen 17,57 m Ursula Stäheli Schweiz Schweiz 1987
Diskuswurf 56,04 m Brigitte Behrendonk Deutschland Deutschland 1973
Hammerwurf 64,11 m Zihlmann Nicole Schweiz Schweiz 2017
Speerwurf 51,55 m Catherine Manigley Schweiz Schweiz 2005
4 × 100-m-Staffel 44,88 Natacha Kouni
Cynthia Reinle
Céline Bürgi
Michelle Gloor
Schweiz Schweiz 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 60. Susanne Meier Memorial 2024. LC Basel, abgerufen am 26. März 2024.