para-Nitrobenzoesäureanhydrid

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Strukturformel
Strukturformel von para-Nitrobenzoesäureanhydrid
Allgemeines
Name para-Nitrobenzoesäureanhydrid
Summenformel C14H80N2O7
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 902-47-6
PubChem 287440
ChemSpider 253450
Wikidata Q82046313
Eigenschaften
Molare Masse 316,22 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

195 °C[1]

Löslichkeit

gering löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

H- und P-Sätze H: 317
P: 261​‐​272​‐​280​‐​302+352​‐​333+313​‐​362+364[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

para-Nitrobenzoesäureanhydrid ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäureanhydride. Konkret handelt es sich um das Anhydrid der 4-Nitrobenzoesäure.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

para-Nitrobenzoesäureanhydrid kann aus para-Nitrobenzoesäure hergestellt werden. Dazu wird diese zunächst durch Umsetzung mit Triethylamin in Chloroform in ein Ammoniumsalz umgewandelt und anschließend mit Phosgen umgesetzt.[2] Eine andere Möglichkeit ist die Dehydratisierung von para-Nitrobenzoesäure durch Chlorsulfonylisocyanat. Diese Umsetzung gelingt in Dichlormethan, ebenfalls in Gegenwart von Triethylamin.[3]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

para-Nitrobenzoesäurenhydrid eignet sich als Reagenz, um Alkohole direkt mit Carbonsäuren zu Estern umzusetzen. Hierzu werden die Edukte mit dem Anhydrid und einer katalytischen Menge Scandiumtriflat in Nitromethan umgesetzt. Hierbei wird intermediär ein gemischtes Anhydrid aus para-Nitrobenzoesäure und der eingesetzten Carbonsäure gebildet. Dieselben Reagenzien ermöglichen außerdem die selektive und effiziente Synthese von größeren Lactonen aus entsprechenden Hydroxycarbonsäuren. Hierfür müssen aber größere Mengen Anhydrid und Katalysator eingesetzt werden als bei der einfachen Veresterung. Mit dieser Methode wurden Lactone unterschiedlicher Größe von Caprolacton bis einschließlich Hexadecanolid synthetisiert.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Datenblatt 4-Nitrobenzoic anhydride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. Mai 2024 (PDF).
  2. Heinrich Rinderknecht, Victoria Ma: Eine einfache neue Synthese für Säureanhydride. In: Helvetica Chimica Acta. Band 47, Nr. 1, Januar 1964, S. 162–165, doi:10.1002/hlca.19640470121.
  3. K. S. Keshavamurthy, Y. D. Vankar, D. N. Dhar: Preparation of Acid Anhydrides, Amides, and Esters Using Chlorosulfonyl Isocyanate as a Dehydrating Agent. In: Synthesis. Band 1982, Nr. 06, 1982, S. 506–508, doi:10.1055/s-1982-29859.
  4. Kazuaki Ishihara, Manabu Kubota, Hideki Kurihara, Hisashi Yamamoto: Scandium Trifluoromethanesulfonate as an Extremely Active Lewis Acid Catalyst in Acylation of Alcohols with Acid Anhydrides and Mixed Anhydrides. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 61, Nr. 14, 1. Januar 1996, S. 4560–4567, doi:10.1021/jo952237x.