Michael Mathias Kiefer

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Michael Mathias Kiefer (* 8. Juni 1902 in München; † 19. März 1980 in Feldwies am Chiemsee) war deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf.

Er war Vertreter der Landschafts-, Jagd-, Porträt- und Aktmalerei als Vertreter der Münchner Schule sowie Bildhauer. Sein diesbezügliches Schaffen enthält Werke in Öl, Aquarell und Zeichnungen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Mathias Kiefer wurde am 8. Juni 1902 in München als Sohn des Bäckermeisters Michael Kiefer und seiner Frau Karolina geboren. Nach dem Abitur fand er über den Umweg als Tierpräparator in Diensten der zoologischen Staatssammlung München unter dem Zoologen Hans Krieg zur Malerei, Fotografie und Bildhauerei.

1925–1927 nahm er folgerichtig an der „1. Gran-Chaco-Expedition“ unter Leitung Hans Kriegs nach Argentinien, Paraguay und den Süden Brasiliens teil. 1931–1933 folgte die „2. Gran-Chaco-Expedition“ ebenfalls unter Hans Krieg. Bei dieser Reise war Kiefer bereits für die fotografische und filmische Dokumentation verantwortlich. In dieser Zeit entstandene Bilder Kiefers wurden erfolgreich in Asunción und Buenos Aires ausgestellt.

Ab 1933 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in München, wurde Schüler von Angelo Jank und unternahm weitere Studienreisen nach Ostpreußen, Ungarn und in die Türkei.

1934 heiratete Michael Kiefer Berta Leitner in München und verlegte seinen Wohnsitz nach Feldwies an den Chiemsee, wo er ausreichend Raum und Motive für die Malerei und Bildhauerei fand. Weiterhin hatte er hier Platz für einen eigenen Tiergarten mit Gehegen für Füchse, Rehe und verschiedene Vögel.

Auch in späteren Jahren unternahm er weitere Studienreisen im Rahmen der Staatssammlungen München und Stuttgart, so etwa 1951–1952 nach Tanganjika, Kenia und Uganda und 1963 nach Schweden, Norwegen, an die Ostküste der USA und nach Kanada.

Michael Kiefer starb im März 1980 in seinem Haus am Chiemsee. Nach Fertigstellung der Ausstellungsräumlichkeiten nahe Kiefers Atelier lud seine Witwe Berta Kiefer 1982 zu einer Gedächtnisausstellung.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Werk setzt sich vor allem aus Porträts von Mensch und Tier sowie Landschaftsmalerei zusammen. Dabei wurden keinesfalls nur einheimische Motive verewigt. Zu seinem Vermächtnis gehören ebenso Gemälde und Zeichnungen, die im Rahmen zahlreicher Studienreisen nach Nord- und Südamerika, Skandinavien, Afrika und in den Orient entstanden. Schon 1927 erschien in „Der Deutsche Jäger“ ein mit seinen Zeichnungen illustrierter Aufsatz „Wild und Jagd im Grand Chaco“.

Teile seines Werkes wurden der Öffentlichkeit im Rahmen großer Kunstausstellungen in München, Berlin und Düsseldorf vorgestellt sowie alljährlich bei der Münchner Künstlergenossenschaft.

Adolf Hitler kaufte sein Helgoland-Bild Die Wacht, das er 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München präsentiert hatte;[1] es ist noch heute in rechtsradikalen Kreisen beliebt.[2] Kiefer selbst war Mitglied der SA.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg publizierte Kiefer in der Zeitschrift „Kosmos“ und für den Franckh‘schen Schulbuchverlag. Auch seine 40-jährige Tätigkeit als Illustrator für alle Jagdzeitschriften brachte ihm viel Bewunderung und Ansehen ein.

Anlässlich der Gedächtnisausstellung von 1982 wurde in limitierter Auflage ein 215-seitiger Bildband über Leben und Werk des Künstlers veröffentlicht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berta Kiefer (Hrsg.): Der Maler Michael Mathias Kiefer 1902 - 1980. Mit einem Vorwort von Ernst Josef Fittkau und einer Einführung von Reinhard Müller-Mehlis. Holzmann-Druck-Service. Bad Wörishofen. 1982.
  • Bernd E. Ergert: Michael Mathias Kiefer – Tierpräparator, Maler und Kameramann. Veröffentlicht in: Jagd in Tirol. Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes. Ausgabe Oktober 2016. 68. Jahrgang. Online.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. http://www.gdk-research.de/de/obj19404448.html
  2. Vgl. zum Beispiel: https://deutscher-buchdienst.com/buchdienst/wandbilder-landkarten/mythologische-motive/2257/die-wacht
  3. Gregory Maertz: Nostalgia for the Future - Modernism and Heterogeneity in the Visual Arts of Nazi Germany. Columbia 2019. S. 105