Meertinus Meijering

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Meertinus Pieter Daniël Meijering (* 8. Mai 1933 in Groningen[1]) ist ein deutsch-niederländischer Biologe, Pädagoge und Hochschullehrer. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Limnologie von Fließgewässern.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meijering ist gebürtiger Niederländer, verbrachte den Großteil seines Lebens allerdings in Deutschland. Er besuchte die Hermann-Lietz-Schule auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog und legte 1952 sein Abitur ab.[2] Anschließend studierte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen Biologie und wurde dort 1958 zum Dr. rer. nat. promoviert.

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seinen Einstieg ins Berufsleben fand Meijering nach der Promotion 1958 als Biologielehrer an der Spiekerooger Hermann-Lietz-Schule. Diese Position bekleidete er bis 1967[3][2] und wechselte dann in die wissenschaftliche Forschung. Er erhielt eine Anstellung an der zum Max-Planck-Institut für Limnologie gehörenden limnologischen Fluss-Station in der mittelhessischen Kleinstadt Schlitz, wo er bis 1984 tätig war. Zwischen 1973 und 1976 sowie abermals 1977/78 oblag Meijering darüber hinaus die Oberleitung der im Sinne der Lietz’schen Reformpädagogik geführten Deutschen Landerziehungsheime (DLEH).

Am 8. Dezember 1971 habilitierte er sich in Gießen für die Fächer Zoologie und Limnologie.[1] Ab dem Sommersemester 1977 besaß Meijering einen Lehrauftrag für Limnologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In seinen Vorlesungen und Seminaren gab er eine Einführung in die Limnologie der Fließgewässer und befasste sich unter anderem mit der physiologischen Ökologie der Süßwasserfauna, mit Fließgewässern unter besonderer Berücksichtigung der Abwasserbelastung sowie mit der Limnologie einzelner Regionen (Polarregionen, Quellen im osthessischen Bergland sowie belastete Mittelgebirgsflüsse). Im Jahr 1982 wurde er – unter gleichzeitiger Ernennung zum Privatdozenten – an die Kieler Universität umhabilitiert.[4] Er gehörte dem dortigen Lehrkörper bis zum Sommersemester 1985 an. An der Gesamthochschule Kassel wurde er 1983 „in Anerkennung seiner langjährigen Lehrtätigkeit im Studiengang Umweltsicherung des Fachbereichs Landwirtschaft“ vom hessischen Kultusminister Hans Krollmann zum Honorarprofessor für die Biologie der Fließgewässer ernannt.[5][6]

Obschon er sich in seinen Publikationen vereinzelt auch mit ornithologischen und botanischen Themen auseinandersetzt, liegt Meijerings Forschungsschwerpunkt doch auf kleinen Krebstieren – im Speziellen auf der Unterklasse der Ruderfußkrebse (Copepoda), auf der Flohkrebs-Gattung Gammarus sowie auf der Kiemenfußkrebs-Ordnung der Krallenschwänze (Onychura, syn. Cladocera) (hier besonders auf der Gattung Daphnia). Ab 1986 war er die treibende Kraft hinter einem mehrjährigen Renaturierungsprojekt am Wilhelmshäuser Bach im hessischen Werra-Meißner-Kreis.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Ehrenpreis des Spiekerooger Umweltpreises („für seine großen Verdienste rund um den Schutz der Natur auf der Insel“)[2]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien

  • Johannes Meyer-Deepen; Meertinus Meijering: Spiekeroog. Kurverwaltung Spiekeroog, 1970, 188 Seiten.
  • Johannes Meyer-Deepen; Meertinus Meijering: Spiekeroog. Naturkunde einer ostfriesischen Insel. Kurverwaltung Spiekeroog, 1979, 273 Seiten.
  • Jörg Brehm; Meertinus Meijering: Fließgewässerkunde. Einführung in die Limnologie der Quellen, Bäche und Flüsse. In der Reihe: „Biologische Arbeitsbücher“, Band 36. Verlag Quelle & Meyer, Heidelberg, 1982, 311 Seiten.
  • Meertinus Meijering (Hrsg.): Beiträge zur Limnologie von Fließgewässern in der Umgebung Witzenhausens. In der Reihe: „Ökologie und Umweltsicherung“, Band 6/94. Gesamthochschule Kassel, 1994, 120 Seiten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Verlag Walter de Gruyter, 1980, ISBN 978-3-11-007434-5, Seite 2144.
  2. a b c „Ausgezeichnetes Engagement – Nachhaltigkeitsgilde der Hermann Lietz-Schule erhält Spiekerooger Umweltpreis“. Am 5. Juli 2022 auf lietz-nordsee-internat.de (Hermann-Lietz-Schule Spiekeroog). Abgerufen am 11. Mai 2024.
  3. Uwe Kracht; Bernd Sommer: So war das: Spiekeroog. In: Leben & Arbeit – Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen. Ausgabe 2/2020, Dezember 2020, Seiten 41–44.
  4. Naturwissenschaftliche Rundschau. Band 35, 1982, Seite 224.
  5. Deutsche Universitätszeitung. Band 39, 1983, Seite 18.
  6. Christiana Albertina. Bände 19/20, 1984, Seite 271.
  7. „Feuchtbiotope“. Abgerufen auf auf nabu-rossbach.de (NABU-Gruppe Roßbach) am 11. Mai 2024.