Giovanni Falier

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Giovanni Falier, auch Faletro, war ein Medailleur, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Venedig tätig war.

Bronzene Schaumünze mit einer Darstellung des seinerzeitigen Prokuratoren von San Marco und späteren Dogen Andrea Gritti
Andrea Gritti auf der Rückseite der obigen Münze. Dargestellt ist Gritti und eine eingebrochene Stadtmauer nebst Stadtsilhouette. Es handelt sich wohl um Brescia oder Bergamo, die unter Gritti erobert wurden. Demzufolge wäre die Münze 1512 oder 1516 entstanden, wenn sie zeitnah angefertigt worden ist.

Über Faliers Leben ist nichts bekannt, vielleicht kam er von Sizilien.[1] Er könnte mit einem Wachsmodellierer identisch sein, der von dem venezianischen Patrizier Francesco Zen ein Porträt angefertigt hat, das in Form einer Kamee von Giovanni Antonio de’ Rossi (1513 – nach 1575) reproduziert wurde.[2]

Zwei Medaillen wurden ihm sicher zugeordnet, nämlich das Porträt eines Priesters Marcus,[3] das mit „IOANNIS FALETRO“ signiert ist. Die Medaille wurde erstmals 1899 durch Julius Menadier Giovanni Falier zugeordnet,[4] sowie eine Medaille des späteren Dogen Andrea Gritti.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dies behauptete ohne Quellenangaben Pietro Ziani: Enciclopedia metodica critico-ragionata delle belle arti, VIII, wo er als Giov. Falier oder Faller erscheint (Digitalisat, S. 186), ebenso wie schon bei Florent Le Comte: Cabinet des singularitez d’architecture, peinture, sculpture, et graveure, 1699 f. als „Giov. Falier, Stecher von Ornamenten und Grotesken“ (zitiert nach Thieme).
  2. Marcantonio Michiel: Notizia d’opere di disegno pubblicata da D. Jacopo Morelli, hrsg. von Gustavo Frizzoni, Bologna 1884, S. 277.
  3. George Francis Hill: A Corpus of the Italian Medals of the Renaissance before Cellini, 2 Bde., London, 1930, Nr. 465.
  4. Julius Menadier: Die italischen Schaumünzen, in: Wilhelm Bode (Hrsg.): Ausstellung von Kunstwerken des Mittelalters und der Renaissance aus Berliner Privatbesitz, Berlin 1899, S. 111 (Digitalisat, S. 111).
  5. National Gallery of Art, Signatur NGA 1957.14.749.a,b.