Ferdinand Baumgartner

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Ferdinand Baumgartner (* 1. Mai 1931 in Wien; † 19. April 2024)[1] war ein österreichischer Theologe, Bibliothekar und von 1981 bis 1993 Direktor der Universitätsbibliothek Wien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumgartner kam 1931 in Wien zur Welt. Nach dem Schulabschluss studierte er an der Universität Wien von 1949 bis 1954 Katholische Theologie. Bereits während des Studiums wirkte er bibliothekarisch als Präfekt der Studienbibliothek am Erzbischöflichen Priesterseminar. 1960 promovierte Baumgartner mit einer Dissertation zum Begriff Teraphim[2] an der Universität Wien. Zwischen 1954 und 1966 wirkte er als Religionslehrer an Pflichtschulen und später auch an höheren Schulen.[1] Von 1966 bis 1968 erwarb Baumgartner die Ausbildung zum Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Wien und schloss diese mit der Prüfung für den höheren Bibliotheksdienst ab.[1] Anfang der 1970er Jahre wechselte er an das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und zeichnete ab 1972 als Abteilungsleiter für die Bibliotheksbestimmungen der großen Universitätsreform 1975 (Universitätsorganisationsgesetz 1975) verantwortlich.[1]

1981 wechselte Baumgartner wieder an die Universität Wien und leitete bis 1993 die Universitätsbibliothek. Unter seiner Amtszeit entstanden 28 Fachbibliotheken unter anderem die Fachbibliothek Medizin, einer Vorgängerin der heutigen Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, sowie die Einführung der EDV im Bibliothekswesen wie 1989 mit dem Bibliothekssystem BIBOS.[1]

Baumgartner war Mitglied des akademischen Senates der Universität Wien, der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare deren Präsident er von 1982 bis 1988 war[3] sowie langjähriger Herausgeber der Zeitschrift Biblos und der zugehörigen Schriftenreihe. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Ehrungen der Universität Wien, der Republik Österreich, der Stadt Wien, des Bundeslandes Niederösterreich und aus dem Bibliothekswesen honoriert.[1]

Baumgartner verstarb am 19. April 2024, wenige Tage vor seinem 93. Geburtstag.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Information – gestern, heute, morgen. Bibliotheken als wissenschaftliche Informations- und Servicezentren ; internationale Festschrift für Ferdinand Baumgartner zum 60. Geburtstag. Literas-Univ.-Verl., Wien 1991, ISBN 3-85429-109-4 (Bibliographischer Nachweis).
  • Miscellanea. Ferdinando Baumgartner doctori S. Theologiae, consiliario aulico et universitatis Vindobonensis bibliothecae praefecto Kalendis Maiis A. B. MXMI in septimum vitae decennium feliciter ingredienti oblata. Univ. bibliotheca, Vindovonae 1991 (Bibliographischer Nachweis).

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Ferdinand Baumgartner. In: 650 plus. Geschichte der Universität Wien. 30. April 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.
  2. Teraphim. Dissertation Univ. Wien. 1960 (Bibliographischer Nachweis).
  3. HR Dr. Ferdinand Baumgartner (1931–2024). In: VÖB-Blog. 7. Mai 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich RennhoferDirektor der Universitätsbibliothek Wien
1983–1993
Ilse Dosoudil