Deutscher Leichtathletik-Länderkampf 1924 CHE-GER

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1. Deutscher Leichtathletik-Länderkampf 1924
gegen die Schweiz
Deutschland vs. Schweiz
Austragungsort Deutsches Reich Düsseldorf
Wettbewerbe 15
Datum 31. August 1924
1. Deutsches Reich Deutschland
2. Schweiz Schweiz
55 Punkte
81 Punkte
Chronik
Länderkämpfe 1923 Länderkämpfe 1925
Ratinger Straße in Düsseldorf um 1920

Das Leichtathletik-Länderkampfjahr 1924 war das Jahr der Olympischen Spiele in Paris. Deutschland durfte nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg zum zweiten Mal in Folge nicht an den Spielen teilnehmen. Umso mehr Bedeutung fiel dem auch in diesem Jahr stattfindenden internationalen Vergleich in der Leichtathletik mit der Schweiz zu. Es war die nun schon vierte Austragung dieses Wettbewerbs, der zum ersten Mal nicht in der Schweizer Stadt Basel stattfand, sondern in Düsseldorf. Die Stadt litt immer noch unter den Nachkriegswirren und der seit 1921 daraus resultierenden Rheinland- und Ruhrbesetzung, die noch bis 1925 andauerte. Dennoch waren den Menschen Kultur und Sport wichtig und so konnte dieser Länderkampf in Düsseldorf stattfinden.

Beteiligt waren in diesen Anfangsjahren nur Männer, die Frauen trugen 1928 ihren ersten Länderkampf aus, dem Jahr, in dem Frauen in der Leichtathletik auch zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen durften. Die beiden Länder bestritten diesen Länderkampf bis einschließlich 1938 mit Ausnahme des Olympiajahres 1936 in jedem der folgenden Jahre.

Deutschland kam zu seinem vierten Sieg, der mit diesmal 81 zu 55 (Straf-)Punkten wieder deutlich höher ausfiel.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regeln blieben auch bei diesem dritten Aufeinandertreffen der beiden Länder unverändert. Zwei Athleten traten je Wettbewerb und Nation gegeneinander an – ein Modus, der sich bei Länderkämpfen in späteren Jahren fest etablierte. Gewertet wurde immer noch anders als das später üblich wurde: In den Einzeldisziplinen war die Platzierung identisch mit den vergebenen Punkten. In den beiden Staffeln brachte Platz eins einen Punkt und das Team auf Rang zwei erhielt drei Punkte. Es handelte sich also um ein System von Strafpunkten, aus der die Mannschaft mit der niedrigeren Punktzahl als Sieger hervorging.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

k. A. keine Angabe

Resultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

100 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Hubert Houben Deutsches Reich GER 10,8
2 Josef Imbach Schweiz CHE k. A.
3 Hermann Schlöske Deutsches Reich GER
4 Karl Borner Schweiz CHE

200 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Hubert Houben Deutsches Reich GER 22,2
2 Willi Apfel Deutsches Reich GER k. A.
3 Heinz Hemmi Schweiz CHE
4 Karl Borner Schweiz CHE

400 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Josef Imbach Schweiz CHE 50,5
2 Paul Martin Schweiz CHE k. A.
3 Reinhold Schmidt Deutsches Reich GER
4 Hermann Wellenreuther Deutsches Reich GER

800 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Otto Peltzer Deutsches Reich GER 1:55,4
2 Paul Martin Schweiz CHE k. A.
3 Fritz Schoemann Deutsches Reich GER
4 Dentan Schweiz CHE

1500 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Willy Schärer Schweiz CHE 4:12,8
2 Fritz Schoemann Deutsches Reich GER k. A.
3 Herbert Böcher Deutsches Reich GER
4 Dentan Schweiz CHE

5000 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Wilhelm Hitsen Deutsches Reich GER 15:37,0
2 Emil Bedarff Deutsches Reich GER k. A.
3 Körner Schweiz CHE

Es war nur ein Schweizer Läufer am Start.

110 m Hürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Fritz Köpke Deutsches Reich GER 16,2
2 Willi Moser Schweiz CHE k. A.
3 Alfred Lehniger Deutsches Reich GER

Es war nur ein Schweizer Hürdensprinter am Start.

4 × 100 m Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Besetzung Land Zeit (s)
1 Deutsches Reich Deutsches Reich Hubert Houben
Willi Apfel
Kurt Dreibholz
Hermann Schlöske
42,2
2 Schweiz Schweiz Josef Imbach
Willy Tschopp
Heinz Hemmi
Karl Borner
42,3

Olympische Staffel (800 m – 400 m – 200 m – 100 m)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Besetzung Land Zeit (min)
1 Deutsches Reich Deutsches Reich Otto Peltzer
Reinhold Schmidt
Willi Apfel
Hermann Schlöske
3:22,4
Schweiz Schweiz Willy Schärer
Paul Martin
Heinz Hemmi
Karl Borner
3:22,4

Hochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Hans Moser Schweiz CHE 1,70
2 Ernst Fritzmann Deutsches Reich GER 1,69
3 Heinrich Schuler Schweiz CHE 1,65
4 Fritz Köpke Deutsches Reich GER 1,60

Stabhochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Alfred Lehniger Deutsches Reich GER 3,20
2 Henry Schumacher Deutsches Reich GER 3,20
3 Stengler Schweiz CHE 3,10
4 Hans Moser Schweiz CHE k. A.

Weitsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Henry Schumacher Deutsches Reich GER 6,61
2 Fritz Köpke Deutsches Reich GER 6,51
3 Hans Wenk Schweiz CHE 6,47
4 Adolf Meier Schweiz CHE 6,29

Kugelstoßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Ludwig Haymann Deutsches Reich GER 13,74
2 Werner Nüesch Schweiz CHE 13,67
3 Fritz Wenninger Deutsches Reich GER 12,85
4 Böser Schweiz CHE 12,45

Diskuswurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Gustav Steinbrenner Deutsches Reich GER 42,02
2 Böser Schweiz CHE 38,98
3 Hans Hoffmeister Deutsches Reich GER 38,35
4 Werner Nüesch Schweiz CHE 37,96

Speerwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Hermann Salmon Deutsches Reich GER 51,00
2 Hans Wipf Schweiz CHE 50,00
3 Hans Hoffmeister Deutsches Reich GER 45,83
4 Willi Moser Schweiz CHE 45,73

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlef Möwes / Julian Krüger, 100 Jahre Deutsche Leichtathletik, Eine statistische Auswertung, Selbstverlag Detlef Mewes 1992
  • K. Wilhelm Köster, 100 Jahre deutsche Leichtathletik (1898–1998): von den Anfängen bis zur Gegenwart, Hornberger Verlag 1998