1. FC Baunach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der 1. Fußball-Club 1911 Baunach e. V. (kurz: 1. FC Baunach oder FC Baunach) ist ein Sportverein aus dem oberfränkischen Baunach. Der Verein wurde am 1. März 1911 gegründet und ist entgegen seiner Bezeichnung seit den 1970er Jahren ein Mehrspartensportverein.[1] Neben der Fußball- und der Basketballabteilung hat der Verein eine Tischtennis- und Tennisabteilung, wobei bis auf die beiden erstgenannten Abteilungen keine über eine dreistellige Mitgliederzahl verfügt; insgesamt hatte der Verein Anfang 2013 651 Mitglieder.[2] Überregionale Bedeutung hatte in der Vergangenheit allein die Basketballabteilung, deren erste Herrenmannschaft zwischen 1988 und 1994 der 2. Basketball-Bundesliga Gruppe Süd angehörte, sowie unter verschiedenen Bezeichnungen seit 2013 wieder nationalen Spielklassen angehört.[3]

Baunach Young Pikes
Gegründet 1976 (Gesamtverein: 1911)
Halle Hauptsmoorhalle[4]
(1.800 Plätze)
Homepage Baunach-Basketball.de
Abteilungsleiter Joachim Hirmke
Finanzreferent Jörg Mausolf
Trainer Mario Dugandzic
Liga ProB
ProA 2018/19: 16. Platz
Farben Weiß / Grün
Heim
Auswärts
Erfolge
Zweiter 2. BBL Süd 1993
ProB-Vizemeister 2014

Motiviert durch den Erfolg der Basketballmannschaft des benachbarten Oberzentrums Bamberg (heute Bamberg Baskets) wurde 1976 die Basketballabteilung des 1. FC Baunach gegründet. Bis 1988 schaffte die Herrenmannschaft den Aufstieg in die Gruppe Süd der Zweiten Bundesliga. Als Neuling konnte man dort in der 2. Basketball-Bundesliga 1988/89 den dritten Platz nach der Hauptrunde belegen. In der Saison 1990/91 erreichte man den zweiten Platz, fiel aber wie zwei Jahre zuvor in der Aufstiegsrunde auf den vierten Platz zurück. In der folgenden Saison fiel man vom ersten Platz nach der Hauptrunde auf den fünften Platz zurück. In der Saison 1992/93 hielt man den zweiten Platz in der Aufstiegsrunde, war jedoch im Kampf um den Aufstieg ohne Chance gegen den Erstliga-Absteiger, regionalen Rivalen und vormaligen deutschen Meister BG Steiner Bayreuth, der den sofortigen Wiederaufstieg erreichte. In der folgenden Saison reichte es noch einmal zum dritten Platz. Der TSV Tröster aus dem angrenzenden Breitengüßbach hatte in den Vorjahren auch immer mal wieder zweitklassig gespielt, sich aber nie in der Zweiten Bundesliga festsetzen können. Nach dem Abstieg des TSV Tröster aus der Zweiten Liga 1994 bildete man eine Spielgemeinschaft mit dem 1. FC Baunach, dessen Schwerpunkt sich nach Breitengüßbach verlagerte. Die erste Herrenmannschaft des 1. FC Baunach spielte daraufhin nicht mehr in den höchsten beiden Spielklassen und wurde vom sportlichen Erfolg her zwischenzeitlich sogar von der Spielvereinigung aus dem angrenzenden Rattelsdorf überflügelt, die einige Jahre in der Zweiten Basketball-Bundesliga spielte.

In der Saison 2003/04 übernahm erneut Wolfgang Heyder das Traineramt der ersten Herrenmannschaft, der dies bereits lange Zeit während der Zweitligajahre zwischen 1989 und 1994 ausgeübt hatte.[3] Während Heyder als Manager der Brose Baskets diese in der Folge zu ihren ersten Meistertiteln in Deutschland führen konnte, integrierte er die Baunacher Basketballer in die Spielbetriebsgesellschaft Franken 1st, die für gegenseitige Kooperation der Basketballmannschaften in Franken und insbesondere im Landkreis Bamberg sorgte. Mit der ersten Herrenmannschaft stieg Trainer Heyder 2004 von der Zweiten in die Erste Regionalliga auf, die nach hierarchischer statt geographischer Aufteilung der 2. Basketball-Bundesliga in ProA und ProB 2007 die vierthöchste Spielklasse in Deutschland darstellte. 2010 übernahmen Timo Fuchs und Jörg Mausolf das Traineramt von Heyder, nachdem sie dieses zuvor gemeinsam mit Heyder ausgeübt hatten. Nach einem vierten Platz 2012 erreichte man 2013 schließlich die Meisterschaft in der Regionalliga Südost. Verbunden mit dem zeitgleichen Abstieg des TSV Tröster in der ProB 2012/13 „ersetzten“ daraufhin die Baunacher nun die Güßbacher als erster Kooperationspartner des deutschen Meisters Brose Baskets, der dem Aufsteiger Baunach, der in der ProB 2013/14 den Sponsorennamen Bike-Café Messingschlager annahm, verschiedene Nachwuchsspieler mittels Doppellizenz aus seinem Meisterkader abstellte. In der Saison 2013/14 konnte man sich erfolgreich als Aufsteiger etablieren und erreichte am letzten Hauptrundenspieltag doch noch den achten Platz und die Qualifikation für die Play-offs um den Aufstieg in die ProA. Hier schaffte man überraschend den Sprung ins Finale, der mit dem sportlichen Aufstiegsrecht in die zweithöchste Spielklasse verbunden war.

Zur Saison 2015/2016 erfolgte die Umbenennung von Bike-Café Messingschlager Baunach zu Baunach Young Pikes. Anfang März 2019 stand Baunachs Abstieg aus der Zweiten Bundesliga ProA fest.[5] Auch ein während der Saison erfolgter Trainerwechsel hatte das nicht verhindern können.[6] Im Anschluss an die Saison 2019/20, die aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig endete, zog sich Baunach aus der Zweiten Bundesliga ProB zurück.[7] Zuvor hatte Brose Bamberg die Zusammenarbeit aufgekündigt, in deren Rahmen im Laufe der Jahre Spieler wie Johannes Thiemann, Andreas Obst, Leon Kratzer, Louis Olinde, Brandon Tischler und Nicholas Tischler gefördert wurden.[8]

Trainerchronik Basketballmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Amtszeit Trainer
1977–1982 Deutschland Jochen Hirmke
1982–1983 Deutschland Helmut Ott
1983–1984 Deutschland Wolfgang Reichmann
1984–1987 Deutschland Jochen Hirmke
1987–1989 Deutschland Ulf Schabacker
1989–1994 Deutschland Wolfgang Heyder
1994–1995 Deutschland Detlev Pehle
1995–1997 Deutschland Jürgen Becher
1997–2000 Deutschland Detlev Pehle
2000–2003 Deutschland Roland Burkert
2003–2010 Deutschland Wolfgang Heyder
2010–2013 Deutschland Timo Fuchs
2013–11/2013 Deutschland Ulf Schabacker
11/2013–2015 DeutschlandKroatien Ivan Pavic
2015–12/2017 Deutschland Fabian Villmeter
01/2018–07/2018 Deutschland Mario Dugandzic
07/2018–02/2019 Deutschland Felix Czerny
seit 02/2019 Deutschland Mario Dugandzic/Deutschland Yassin Idbihi

Mannschaftsnamen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • bis 2013 1. FC Baunach
  • 2013–2015 Bike-Café Messingschlager Baunach[9]
  • seit 2015 Baunach Young Pikes[10]
Commons: Baunach Young Pikes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Aus der Geschichte – 1. FC Baunach. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  2. Johannes Michel: 1. FC Baunach: Basketball erfolgreicher als Fußball. NachrichtenAmOrt.de, 7. Januar 2013, abgerufen am 27. April 2014.
  3. a b Die Geschichte der Basketballabteilung. Baunach-Basketball.de, abgerufen am 2. Januar 2017 (tabellarische Chronik).
  4. Strullendorf.de: Hauptsmoorhalle
  5. Abstieg der Baunach Young Pikes ist besiegelt. In: infranken.de. Abgerufen am 27. März 2019.
  6. Abschied mit Anstand. In: infranken.de. Abgerufen am 27. März 2019.
  7. BARMER 2. Basketball Bundesliga | Update zur zweiten Lizenzierungsphase zur Saison 2020/2021. Abgerufen am 3. Juni 2020 (deutsch).
  8. Ende der Kooperation: Bamberg macht mit Baunach Schluss. In: nordbayern.de. Abgerufen am 4. Juni 2020.
  9. http://nachrichtenamort.de/baunach/basketball-fc-baunach-sponsor-2013/
  10. http://nachrichtenamort.de/baunach/baunach-basketball-neue-saison-2015-16/