Wikipedia:Kurier/Ausgabe 3 2013

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Die Zukunft der Wikiversity

Logo der Wikiversity

Die kleinen Wikimedia-Projekte liegen für die meisten Wikipedianer meist etwas außerhalb des Blickfelds. In diesem Fall soll das Augenmerk aus einem aktuellen Anlass heraus auf die Lehr- und Lernplattform Wikiversity gelenkt werden.

Mein Besuch bei der jährlichen Tagung der ZUM-Wiki-Family in Frankfurt am Main am vergangenen Wochenende bot die Gelegenheit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Wikiversity zu diskutieren. Der gemeinnützige Verein ZUM betreibt seit 2004 das ZUM-Wiki, in dem Lehrer freie Lernmaterialien untereinander austauschen und weiterentwickeln können. Das Wiki hat derzeit 140 aktive Autoren im Monat, auf Wikiversity sind es etwa 80. Schulen können sich bei der ZUM eigene Wikis einrichten lassen und darin mit ihren Schülern arbeiten. Aus dieser ZUM-Wiki-Family sind beispielsweise das KAS-Wiki der Kölner Kaiserin-Augusta-Schule oder das neu erstellte Projektwiki für einen möglichst niederschwelligen Einstieg in das Arbeiten mit Wikis im Schulunterricht hervorgegangen.

Während das ZUM-Wiki schon recht bekannt ist und auch viele hochwertige Inhalte für alle Schulfächer aufweist, die ebenso wie die Wikipedia unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0 vorliegen, steht die Lehr- und Lernplattform der Wikimedia Foundation Wikiversity daneben deutlich im Abseits. Deshalb wird derzeit in der Wikiversity-Cafeteria über die Zukunft der Plattform diskutiert. Nach einem vielbeachteten Start ist die deutschsprachige Wikiversity seit 2008/2009 auf einem absteigenden Ast.

Die damals aufgebauten Strukturen mit Fachbereichen, Instituten und Kolloquien waren der Organisation staatlicher Universitäten nachgebildet worden, wurden aber zu keinem Zeitpunkt wirklich mit Leben erfüllt. Kursmaterialien, die man etwa in der englischen oder in der französischen Wikiversity durchaus vorfindet, gibt es in der deutschen Sprachversion bis heute so gut wie nicht. Der Mainstream in Schule und Universität hält sich weiterhin fern.

Derzeit führt auf der deutschsprachigen Wikiversity etwa eine Handvoll Professoren Lehrveranstaltungen mit Studenten durch, die dort Studienleistungen erbringen. Eine lebendige Community gibt es aber schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Der aktuelle Trend zur Entwicklung freier Lehrmaterialien (OER) ist ebenso an der Wikiversity vorbeigegangen wie der Boom im netzbasierten E-Learning. Hier finden beispielsweise keine MOOCs statt, und die Plattform ist auch technisch veraltet, weil dort weder Multimedia-Inhalte noch Applets eingebunden werden können. Beides wäre technisch möglich, wegen der Beschränkung auf freie Formate und auf Wikimedia Commons als Medienarchiv bleibt aber YouTube als die wichtigste Plattform für akademische Videos außen vor. Daran scheitert auch der Einsatz von Wikiversity als sogenanntem Flipped Classroom, bei dem Vorlesungen auf Video aufgezeichnet und von den Studenten angesehen werden, bevor sie in die eigentliche Lehrveranstaltung kommen, in der dann über diesen Stoff direkt diskutiert werden kann. Hinzu kommt, dass Universitäten und Schulen mittlerweile über eigene Lernplattformen verfügen, so dass es dort in der Regel keinen Bedarf mehr für eine Plattform wie die Wikiversity gibt.

Überlegungen zu einem erneuten Relaunch des Projekts setzten zuletzt bei der Idee an, den „Campus“ zu beseitigen, der sich zunehmend als ein menschenleeres Potemkinsches Dorf darstellte. Die Umbauarbeiten wären aber so umfangreich, dass sie niemand ernstlich in Angriff nehmen möchte, zumal sich eine Änderung der Situation im übrigen dadurch wahrscheinlich nicht einstellen würde. Auch eine Re-Integration in einen eigenen Kurs-Namensraum auf Wikibooks, aus der die Wikiversity ursprünglich hervorgegangen war, ist erwogen worden. Sie wäre dem Einfrieren des Projekts ganz sicherlich vorzuziehen. Die Diskussion dauert an.

Bei den Mitgliedern der ZUM bedanke ich mich noch einmal sehr herzlich für die freundliche Aufnahme, für den produktiven Austausch und für die Anregungen, die ich aus der Veranstaltung mitgenommen habe. (A., 24.3.)

SEO-Forschung hat keinen Zutritt

Muss leider draußen bleiben

Wikipedianer und Linkspammer spielen seit Jahren Hase und Igel. Wenn die Linksetzer kommen und einen neuen Trick versuchen, sind die Wikipedianer meistens schon da. Aber wie wir auch wissen: Linksetzer sind lernfähig, und ihre Methoden verfeinern sich. Ein spannender Fall tauchte letztens in der Diskussion zur Spam-Blacklist und auf Sveberts Benutzerdiskussion auf. Ein mehr oder weniger professioneller Linksetzer, der Wikipedia oberflächlich verstand, der meinte Gutes zu tun, der eigentlich aber doch nur spammte. Letztlich landete der inkriminierte Link auf der Spam-Blacklist.

In der Spam-Diskussion tauchte die Website forschung-und-wissen.de auf. Diese Website wird von einem SEO-Praktizierer betrieben, dessen Namen wir aus Nettigkeit nicht nennen wollen. Forschung und Wissen selbst enthält kaum Werbung, dies scheint jedoch keine Absicht zu sein, sondern eher daran zu liegen, dass die Werbung nicht gebucht wird. Bei Forschung und Wissen schreiben mies bezahlte Autoren kurze, leicht lesbare Texte mit begrenzter Tiefe in deutscher Sprache zu Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung. Die Texte sind jetzt auch nicht schlimmer, als das was eine lokale Tageszeitung an „Wissenschaftsjournalismus“ anbietet, aber auch nicht wirklich besser.

Im Gegensatz zu den Tageszeitungen allerdings haben die Suchmaschinenoptimierer ihre Artikel planmäßig in Wikipedia verlinkt. Sie haben dazu mit mehreren Accounts und IPs seit Juli 2012 jeweils ein paar Sätze Inhalt geschrieben und diese mit ihrer Website belegt. Forschung und Wissen gehört damit zu einer neuen Generation von SEO-Leuten, die Wikipedia verstehen. Wer seine Spam-Links so einbauen kann, dass sie gesichtet werden, kennt sich mit den internen Abläufen hier ganz gut aus. Dass im speziellen Fall die originale Studie ein weit besserer Beleg gewesen wäre als der Forschung-und-Wissen-Artikel – geschenkt; dass die eingefügten Inhalte in die Wikipedia-Artikel grenzwertig relevant waren – geschenkt; immerhin wurden sie regelmäßig gesichtet und der Link-Einfüger ist sich keiner Schuld bewusst.

Die gewerbsmäßigen Linksetzer werden besser. Immerhin sind sie schon so gut erzogen, dass sie zumindest versuchen, Wikipedia-konforme Inhalte zu erzeugen. Aber sie lernen auch, wie man mit dem System spielt. Aber noch werden wir auch besser darin, sie zu erkennen. df, 20.3.13

Wikidata traf Archäologie

Am Sonnabend, den 16. März, war es endlich soweit. Nach einiger Vorbereitung wurde in würdiger Umgebung der Bibliothek des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt in Berlin das Symposium Wikidata trifft Archäologie durchgeführt. Die Tagung widmete sich der Sammlung und Darstellung insbesondere von Geodaten im archäologischen Bereich. Mehr als 50 Teilnehmer aus sechs Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Darunter befanden sich viele Vertreter des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), aus der deutschsprachigen Wikipedia-Community und von Wikimedia Deutschland, aber auch von weiteren Institutionen sowie Einzelpersonen. Eröffnet wurde die Tagung mit Grußworten der Ministerialdirigentin Anna Elisabeth Prinz, ihr folgten Begrüßungen vom Generalsekretär des DAI, Ortwin Dally und dem Präsidiumsmitglied von Wikimedia Deutschland, Jens Best.

Tagungsteilnehmer während des Beitrages von Tom Elliot.

In einem ersten Beitragsslot stellte Elton Barker von der University of Southampton das Projekt Pelagios vor, anschließend der Niederländer René Voorburg sein Projekt vici.org und schließlich in einem aufgezeichneten Beitrag Tom Elliot von der New York University das Projekt Pleiades. Der erste Teil der Tagung befasste sich somit mit schon bestehenden Projekten in diesem Bereich, Pelagios mit der Visualisierung von Ortsangaben in antiken Quellen und wissenschaftlicher Literatur, Pleiades mit der Community-generierten Karte zur Visualisierung antiker Orte, Namen und Regionen, vici.org mit einer aus der Praxis heraus entstandenen Karte von archäologischen Stätten des römischen Reiches.

Im zweiten Slot stellten mehrere Mitarbeiter des Deutschen Archäologischen Instituts die Bemühungen der Organisation in diesem Bereich vor, den DAI Geoserver, den DARIAH Geo-browser, den DAI.gazeteer und die Versuche, schon bestehende Projekte unter dem Dach des DAI auszuwerten und zu bündeln. Nach der Pause folgte Peter Henrich mit einem Vortrag mit dem provozierenden Titel Jeder kann Limes – du auch! Archäologisches Fachwissen und virtuelle Realität im World-wide-web. Henrich kritisierte (zurecht) vor allem die Übersichtsartikel im Bereich des Limes und im weiteren Umfeld, fand aber dennoch sehr anerkennende Worte für die Artikel des Wikipedia-Limesprojektes. Für Wikipedianer auch nicht neu war die Erkenntnis, dass Wikipedia keine wissenschaftliche Ressource ist und dass Fehler in der Wikipedia heute schnell eine weite Verbreitung finden. Doch außerhalb der Wikipedia ist das offenbar in vielen Bereichen noch weniger bekannt und präsent, als wir uns das oft vorstellen mögen. Von manchen Teilnehmern – bezeichnenderweise Nichtwikipedianern – wurden die berechtigten Kritiken als zum Teil ungerechtfertigt angesehen, da etwa Fehler sich zu allen Zeiten auch in Fachpublikationen befunden hätten und auch von dort aus immer gestreut worden seien. Nach Henrichs Vortrag entbrannte somit die intensivste und lebhafteste Diskussion, die schnell abschweifte und Henrich mit Vorwürfen konfrontierte, die er gar nicht zu vertreten hatte.

In einem dritten zusammenhängenden und abschließenden Slot stellten dann die Vertreter der Wikimedia-Projekte ihre Arbeit vor, zunächst Angelika Mühlbauer und Johannes Kroll von Wikimedia Deutschland das RENDER-Projekt und die Wikipedia-Limeskarte, für die Angelika und Johannes die technische Betreuung und die Programmierung übernommen hatten. Es folgte Hartmann Linge, der Spiritus rector des Wikipedia-Limesprojektes, der über das Projekt berichtete und die Arbeit, die von vor allem drei Personen in den letzten Wochen und Monaten in die Erstellung der Limes-Karte gesteckt worden war. Martin Rulsch folgte mit einem kurzen Bericht über den Export der in der Wikipedia gesammelten Daten zu Limeskastellen in eine maschinenlesbare Form. Abschließend stellte Lydia Pinscher Wikidata vor. Wikidata wurde von Beginn an als Datenspeicher für die Karte vorgesehen, bei der Erstellung profitierten wir besonders davon, dass jetzt ein zentraler Ort etwa für Interwiki-Links vorhanden ist und solche Daten endlich zentral ausgewertet und vor allem zentral verlinkt werden können.

Wozu das nun alles? Im Rahmen meiner Tätigkeit als Wikipedian in Residence beim DAI wollten wir immer auch nachhaltig arbeiten und einerseits die Möglichkeiten von Wikipedia zeigen und andererseits das Potential des DAI nutzen. Auf Vorschlag von Reinhard Förtsch, der bei der Tagung auch die Diskussionsleitung übernommen hatte, wollten wir die schon vorhandenen Daten in der Wikipedia und weitere Daten etwa aus der Datenbank Arachne des DAI nutzen, um eine bislang in der Form noch fehlende Limeskarte des ganzen römischen Reiches zu schaffen. Diese Idee nahm immer genauere Formen in der Vorstellung an und wurde zunächst als Idee zu einer virtuellen und jederzeit erweiterbaren Karte weiter entwickelt. Mittlerweile finden sich mehr als 1000 Datensätze in der Karte, die in etwa drei Monaten von nur drei Bearbeitern eingepflegt wurden. Auch die Karte wurde in diesem Zeitraum von Johannes Kroll programmiert. Noch ist es eine Beta-Version. Noch nicht alle Daten sind vorhanden, auch die Optik ist natürlich noch verbesserbar. Die Ideen gehen aber schon weiter. In den nächsten Schritten sollen die noch existierenden Lücken in den Limites geschlossen und weitere militärische Bauten im Hinterland erfasst werden, später auch zivile Orte. Zur Mitarbeit sind alle herzlich aufgerufen.

Abschließend an der Stelle ein herzlicher Dank, nein vielfacher Dank. Zunächst an das Deutsche Archäologische Institut, namentlich an Reinhard Förtsch als Ideengeber und Frau Kehrer für die unermüdliche Betreuung und Co-Organisation. Dank an das Auswärtige Amt als Gastgeber und an alle Gäste, die zum Teil von recht weit herkamen. Dank an Wikimedia Deutschland, an das Wikidata-Team, an Angelika und Johannes, vor allem Letzterer mußte immer wieder auf unsere Wünsche eingehen. Vielen Dank an Barbara Fischer für einen Großteil der Organisation. Ohne sie wäre diese wunderbare Tagung nicht so geräuschlos über die Bühne gegangen. Dank an Martin und an die anderen Helfer aus der Community. Aber ganz besonders der Dank an das Limesprojekt und hier neben den anderen Helfern ganz besonders an drei Personen, die das Rückgrat all dessen sind, was wir in diesem Bereich in den letzten Jahren erreicht haben, und die letztlich das Rückgrat dieser Entwicklung sind, die eine solche Tagung mit einer schon fast größenwahnsinnigen Idee wie dieser Karte Leute wie Reinhard Förtsch oder mich erst denken lassen: Veleius, der endlich zu uns fand, Mediatus, der leider nicht kommen konnte, und natürlich Hartmann Linge, der neben der praktischen Arbeit an der Karte auch noch einen Gutteil der Organisation der Tagung übernommen hatte. Ohne Menschen wie euch wäre die Wikipedia nichts.

PS: Bilder und Videos von der Veranstaltung folgen. M.C.

Bericht über den Fotoflugkurs 22.–24.02.2013 am Flugplatz Nordholz-Spieka

„Wer einmal das Fliegen erlebt hat, der wird auf Erden stets mit zum Himmel gewandten Augen einhergehen; denn dort wird er mit seinen Gedanken immer sein.“

Leonardo Da Vinci

Vom 22. bis 24. Februar 2013 fand auf dem Gelände des Flugplatzes Nordholz-Spieka ein Kurs für Fotografie aus dem Flugzeug heraus statt. Unterstützt von Wikimedia Deutschland konnten neun begeisterte Fotografen daran teilnehmen, um auch in Zukunft die Bebilderung von Wikipedia aktiv mit Bildern aus der Luft zu unterstützen.

Enteisung am Flughafen Wien

Die Anreise am Freitag gestaltete sich bei allen Beteiligten wohl etwas unterschiedlich. Für Leute wie mich, die mit dem Auto anreisten, wurde es eine stundenlange Tour, die Bahnfahrt anderer Teilnehmer war wohl recht entspannend und der Abholservice am Bahnhof funktionierte auch sehr gut. Lediglich für Flugreisende war der Abflug in Wien etwas schwierig, da erst die Enteisung abgewartet werden musste und damit der Start um einige Zeit verschoben wurde. Aber wen stört dies, wenn ein tolles Wochenende vor einem liegt?

So war es am Freitagabend eine gesellige Runde mit den Piloten der Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven Werner, Jan und Ludolf sowie den Organisatoren der Veranstaltung Ralf und Ralf. Viele Themen wurden erst mal theoretisch angesprochen: von geeigneten Brennweiten über Verschlusszeiten bis hin zu Innen- und Außenfokussierung. Diskutiert wurde natürlich auch, welcher Platz für die Fotografie in der Do 27 wie gut geeignet ist: das kleine Fenster vorne rechts beim Navigator oder die beiden Fenster in der hinteren Sitzreihe, insbesondere hinten rechts auf dem Boden sitzend und „nach hinten“ fotografierend.

Am Samstag ging es los, der erste Start war für etwa 8:00 Uhr geplant. Also früh aufgestanden, gefrühstückt und auf zum Flughafen. Die Temperatur von ca. +1 Grad machte natürlich entsprechende Kleidung notwendig, warm und bequem, damit die Beweglichkeit als Fotograf auch weiterhin gewährleistet war.

Für erfahrene Flieger ist es dennoch immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn der Flieger startet, die Position auf der Startbahn einnimmt und die Maschinen aufgedreht werden, der Flieger abhebt und das Spiel in der Luft beginnt.

Die Do 27

Für den Flugneuling, besonders in den kleinen Maschinen wie der Do 27, ist das Erleben natürlich noch viel intensiver, das Gefühl abzuheben und zu schweben, fliegen, getragen von der Luft unter den Tragflächen.

Einmal in der Luft bekommt der Gedanke „über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ von Reinhard Mey eine ganz neue und eigene Bedeutung. Straßen, Flüsse, Brücken und andere Begrenzungen verlieren an Bedeutung. Der Fahrwerkshebel in der Hand des Piloten, der Höhenmesser und die Geschwingkeitsanzeige gaben das deutliche Signal: Wir fliegen und alles ist in Ordnung.

Die Flugrouten im Detail

Insgesamt 6 Flüge konnten am Samstag in 3 Gruppen à 3 Fotografen gemacht werden. Fast unzählbar, wie oft der Auslöser gedrückt wurde. Bei mir alleine waren es rund 2000 Aufnahmen oder rund 60 GByte. Leider war das Wetter nicht so klar, wie es sich ein Fotograf gerne wünscht, aber glücklicherweise schafft es moderne Software, die Bilder aufzubereiten.

Formationsflug am Samstag mit der Gomhouria 181 Mk6 und der Piper L-18C

Einer der Höhepunkte war am frühen Nachmittag der Formationsflug mit 3 Flugzeugen. Die Do 27 vorne weg, gefolgt von einer Gomhouria 181 Mk6 und einer Piper L-18C. Auch hier gab es zahlreiche tolle Bilder, die von den Fotografen in den verschiedenen Fliegern gemacht wurden.

Ein ebenfalls interessanter Moment, als der Pilot den Flieger gegen den Wind drehte, etwas hoch zog und damit ein Gefühl von Stillstand in der Luft erzeugte. „Wir fliegen jetzt mit ca. 30 km/h über dem Boden.“ Einfach unvergesslich.

Warten auf den Zug

Dann gab es bei einer weiten Umrundung einer Eisenbahnbrücke den Ausruf des Piloten: „Von hinten kommt ein Zug“, nur wo ist jetzt hinten? Es war eine Frage der Zeit, bis die Stellung der Maschine zur Brücke und die Position des Zuges passten. Darüber hinaus war es durchaus eine Herausforderung an das Auge, die Kamera, die Speicherfähigkeit, Scharfstellung und Geduld, bis das Bild zum rechten Zeitpunkt aufgenommen werden konnte. So ist der Zug genau mittig auf der Brücke und die Perspektive durchaus gelungen.

Im Verlauf der Flüge wurde jedem Teilnehmer deutlich bewusst, dass die Frage nach Brennweite und ISO-Einstellung, Verschlusszeit und Nutzung von Stabilisatoren oder nachführendem Autofokus gut bedacht werden müssen, um ein gelungenes Bild zu ermöglichen. Manchmal ist der Stabilisator, der bei Aufnahmen am Boden aus der freien Hand sehr hilfreich ist, einfach störend, weil er bei der Fluggeschwindigkeit und den sich ändernden Bedingungen für die Bildaufnahme zu träge reagiert. Wer auch immer die Kamera mit an Bord nimmt, muss sich tatsächlich vorher mit der Theorie ein wenig auseinandersetzen. Das alles wurde an diesem Wochenende deutlich vermittelt.

Leider verschlechterten sich die Wetterverhältnisse: Schneefall in der Nacht und am Sonntag verhinderten weitere Flüge. Also entschlossen wir uns zu einem Besuch des benachbarten Aeronauticum – einem Luftschiff- und Marinefliegermuseum auf dem ehemaligen Gelände eines der größten und wichtigsten Luftschiff-Stützpunkte im Ersten Weltkrieg. Hier waren zahlreiche Luftschiffe vom Typ ‚Zeppelin‘ stationiert, was im Museum eindrucksvoll geschildert wird. Neben zahlreichen ausgestellten Flugzeugen im Außengelände wird hier ebenfalls der Simulator einer Breguet BR 1150 Atlantic gezeigt.

Vielen Dank an die Organisatoren, an die Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e. V. und Wikimedia Deutschland, welche die Finanzierung übernommen haben.

Nun werden mit den erworbenen Kenntnissen sicherlich viele weitere Flüge stattfinden, zahlreiche Bilder gemacht und veröffentlicht. Was dann noch bleibt: der Wunsch selbst zu fliegen … Michael Kramer, 16.03. Ein weiterer Fotoflugkurs findet im Herbst statt Ra Boe

Zu wenige deutsche Übersetzer im Translatewiki

Dem Translatewiki, das unter anderem für die Lokalisierung der Wikipedia-Software MediaWiki verwendet wird, fehlt es an aktiven Übersetzern. Seitdem sich Kghbln weitgehend von der Arbeit zurückgezogen hat, ist „tote Hose“. Allein für das Projekt FUEL ist eine Reihe von Systemtexten noch nicht übersetzt. Ich kann die teilweise große Anzahl an Nachrichten, die regelmäßig freigegeben werden, alleine kaum bewältigen. Deshalb wird nach weiteren engagierten Usern gesucht. Wer noch keinen Account hat, besucht zur Registrierung einfach den Startassistenten. Ich kann seit dieser Woche auch Übersetzerrechte vergeben. Die ganze Community freut sich auf deine Beiträge! Metalhead64, 16.03.

ArtikelFeedbackTool – Anders, besser, Freitag! … Dienstag

Als das ArtikelFeedbackTool Ende letzten Jahres startete, geschah das mit durchaus großen Erwartungen. Einige Monate später gibt es nun eine Diskussion über die Qualität des Feedbacks, die viele dieser Erwartungen zurechtrückt.

Zugleich öffnen sich neue Wege durch die jetzt kommende, lang erwartete neue Version, die viele durch die Community angeregte Verbesserungen mit sich bringt. In der Summe ermöglichen diese einen neuen Blick auf das abgegebene Feedback – ein neues Skript aus der Community unternimmt Ähnliches durch eine stärkere Einbindung des Feedbacks in die normale Beobachtungsliste.

Was tun?

Weit über 20.000 Rückmeldungen hat das Artikel-Feedback-Tool bisher in der deutschsprachigen Wikipedia eingespielt. Und wer ausgefeilte Kommentare und Vorschläge erwartete, sieht sich angesichts der Realität enttäuscht. Gelegentlich gibt es den innig erwarteten kenntnisreichen Kommentar durchaus, aber meist beschränkt sich das Feedback allein auf ein kurzes positives oder negatives Votum, eine Anmerkung scheinbar minderer Güte oder vor allem Fragen nach Unerwartetem, nach Dingen, die Wikipedia doch gar nicht sein soll.

Deutlich zu erkennen ist, dass Erwartungen von Lesern oft nicht übereinstimmen mit dem, was die Community in über einem Jahrzehnt intensiver, aber auch selbstbezogener Diskussion als Modell und Definition für die Wikipedia festgelegt hat. Leser suchen Dinge (und finden sie nicht), die nach diesem Kanon unenzyklopädisch, unangebracht, banal oder deplatziert sind, von Autoren angenommenes Vorwissen fehlt den Lesern.

Und trotz des damit verbundenen Frusts: das ist eine spannende Konstellation. Schnell löst sie den Reflex aus, die entsprechenden Leser für unfähig zu erklären, die Wikipedia zu verstehen oder ihnen geistige Schlichtheit zu unterstellen. So manches eher schwache Feedback macht das einem leicht. Und doch bietet sich darin vielleicht auch ein Anlass, nach über einem Jahrzehnt einmal über sich selbst nachzudenken. So tat es bereits Ende Januar die Redaktion Biologie in einer sehr spannenden Diskussion zu eigenen Vorstellungen und Lesererwartungen.

Denn in den letzten zwölf Jahren arbeiteten wir alle mit einem Leserbild, das sich aus Annahmen und eigener Erfahrung speiste. Naturgemäß war das eine grobe Näherung, kein schlüssiges Bild. Unabhängig von der Tiefe der geistigen Durchdringung der Materie, die manche Kommentare zeigen, erfährt dieses Bild in den Kommentaren des AFT nun eine Ergänzung, eine Korrektur. Es stellen sich Fragen, deren Antworten durchaus nützlich sein können – wenn man sich ihnen stellt. Die Frage „Wie lassen sich Leserinteressen besser mitdenken?“ kann dabei durchaus auch heißen, das man liebgewonnene Traditionen auch anhand schlichten Feedbacks einmal in Frage stellt.

Besser machen!

Aber so einfach ist es natürlich nicht – allein dadurch, dass man sich das teils halbgare Feedback näher anschaut und nutzbar macht, wird es nicht besser. Denn trotzdem enthält das Feedback ja auch viel Unkommentiertes, Redundantes, Unsinniges oder Unbrauchbares. Diese Freibank an Rückmeldungen auszusortieren, wurde zeitweise zur Belastung für Autoren, in der en-WP war dies einer der Gründe, warum die Einführung des AFT nach einem Meinungsbild nicht in der bisherigen Form fortgesetzt werden wird.

Ursache für den Aufwand war aber weniger das Feedback selbst, sondern vor allem ein ziemlich umständliches Verfahren im Umgang damit, die Moderation war unübersichtlich und teils redundant.

Ab Freitag! Dienstag nun wird allmählich das neue Moderationssystem eingeführt, anfangs bei nur wenigen Artikeln, danach bei immer mehr, abhängig vom Stand der Bugfixes, denn die neue Version wird gleichzeitig auch getestet. Ziel ist es, am Ende für mehr Benutzerfreundlichkeit zu sorgen und das Feedback durch effizientere Moderation besser zu filtern, sortieren und darzustellen. Dabei helfen Dinge wie weniger, aber präzisere Moderationsoptionen, Autoarchivierung, schnelleres Abarbeiten von Vandalismus, Verschiebungen auf Diskussionsseiten und mehr – am Ende dann soll das Feedback für die Nutzung durch Autoren klar besser aufbereitet sein. Wer sich an den mit der Einführung bzw. der Testphase verbundenen Aufgaben beteiligen will, findet nähere Informationen auf der Diskussionsseite zum AFT, gesucht werden z.B. Übersetzer für das Tool selbst und seine Hilfeseiten. Aber auch Menschen, die sich mit über die Einstellungen der neuen Version Gedanken machen wollen, werden gesucht. Im Raum stehen hierbei Fragen wie z.B. “Wann sind Kommentare unangemessen?” oder “Wieviel Zeit sollte vergehen, bis ein Kommentar autoarchiviert wird?”

Besser machen durch selber machen

Aber nicht allein große Relaunches helfen dabei, auch kleine Tools und Skripte können unseren Blick verändern. So hatte vor kurzem se4598 ein Skript programmiert, das bei Bedarf gutes Feedback auf die Diskussionsseite des Artikels verschob – die Funktion kam so gut an, dass die Entwickler des AFT sie prompt in die neue Version übernahmen.

DerHexer hat nun ein Tool geschrieben, das eine neue Perspektive auf das Feedback ermöglicht. Anlaß war die Beobachtung, dass Feedback meist über die Zentrale Rückmeldungsseite gelesen und so als unsystematischer großer Strom wahrgenommen wird. Die Feedbackseiten individueller Artikel hingegen werden kaum gelesen.

Schaut man sich Feedbackseiten einzelner Artikel aber an, ist es bereits eine hilfreiche Aussage, wenn ein Artikel ein bestimmtes Ergebnis an positivem oder negativem Feedback erreicht hat, so dass man darüber nachdenken kann, was vielleicht noch zu verbessern ist. Optimal also, sich dies unmittelbar auf der eigenen Beobachtungsliste anzeigen zu lassen. Und genau das tut nun dieses kleine Tool: Das Skript ergänzt vor jedem bewerteten Artikel der eigenen Beobachtungsliste die Prozentzahl des positiven Feedbacks. Bei unter 35 % wird der Hintergrund rot, zwischen 35 und 65 % gelb und bei über 65 % grün eingefärbt. Die Prozentzahl selbst verlinkt zur Feedbackseite des jeweiligen Artikels. Weitere Informationen zum Skript findet Ihr hier, dort gibt es auch Möglichkeiten zur Beteiligung. DB_(WMDE), 13.3.13

Neues vom Toolserver und Tool Labs

Letztes Jahr hat es viele heftige Diskussionen über die Zukunft des Toolservers gegeben. Der Plan, langfristig alle dort laufenden Tools in die Labs-Infrastruktur der Wikimedia Foundation umzuziehen, hat für Beunruhigung gesorgt. Inzwischen ist Einiges passiert, so dass es Zeit für ein Update ist:

Das Wesentliche: Der Plan, mit Labs/Tool Labs eine angemessene Infrastruktur für Tool-Entwicklung aufzubauen, wird gerade realisiert. Die Tools, die gerade auf dem Toolserver laufen, setzen dafür die Maßstäbe. Ihr könnt dabei helfen, diese Maßstäbe zu konkretisieren, indem Ihr die Liste der Tools mit technischen Details zu Euren Tools ergänzt. Sowohl die Wikimedia Foundation als auch Wikimedia Deutschland gehen derzeit davon aus, dass Labs eine passende Alternative für den Toolserver werden kann, längerfristig auch ein Nachfolger. Derzeit ist Labs aber noch nicht dafür bereit, all die Projekte vom Toolserver aufzunehmen und das zu ändern, wird auch noch etliche Monate dauern. Solange gibt es keinen Grund zur Sorge: Der Toolserver wird nicht abgeschaltet. Er ist ein wichtiger Teil unserer Infrastruktur und wir nehmen an, dass er mindestens noch das ganze Jahr 2013 hindurch weiterlaufen wird. Einen festen Zeitplan für die Bereitstellung der nötigen Funktionalitäten in Labs erwarten wir im Mai, sobald wir mehr wissen, geben wir Euch sofort Bescheid.

Alle, die den Toolserver regelmäßig nutzen, merken, dass er derzeit oft starke technische Probleme hat. Teilweise liegt das an Hardware-Problemen. An denen sind wir dran und gehen davon aus, dass es demnächst spürbar besser wird. Ein anderer Grund ist die sehr hohe administrative Arbeitslast, die derzeit auf nur zwei ehrenamtliche Toolserver-Admins aufgeteilt ist, einer davon arbeitet ehrenamtlich, die andere in Teilzeit. Um sie zu entlasten, sind wir zur Zeit auf der Suche nach einer dritten Person, die sich darum kümmert. Wenn Ihr mögliche Kandidaten kennt, dann weist sie bitte auf unsere Stellenausschreibung hin.

Team: Die WMF und WMDE arbeiten eng zusammen, damit es mit den Vorbereitungen des Umzugs vorangeht: Beide Chapter haben Mitarbeiter für das Vorhaben aufgestellt. Hier eine kleine Vorstellung des Teams: Bei der Foundation hat Marc Pelletier Ende Februar seine Arbeit aufgenommen. Er wird Tool Labs aufbauen, also den Teil innerhalb von Labs, in dem Tools entwickelt und betrieben werden sollen. Marc ist nicht nur professioneller Systemadministrator, sondern auch ein langjähriges aktives Communitymitglied auf der englischsprachigen Wikipedia und Toolserver-Nutzer, der seine Tools schon umgezogen hat. Die Community-Managerin Sumana Harihareswara sammelt Feedback und verbessert damit die Dokumentation zu Labs und Tool Labs. Sumana hilft uns auch bei der Organisation von Workshops. Wir stehen mit Ryan Lanes Labs-Team in Kontakt. Bei Wikimedia Deutschland koordiniert Silke Meyer (das bin ich ;) ) alles, was mit dem Toolserver zu tun hat. Dazu gehört die Unterstützung der Toolserver-Admins, damit sie den Server im bestmöglichen Zustand halten können und der Umzug/die Migration vom Toolserver zu Labs. Der RENDER-Entwickler Johannes Kroll wird das RENDER-Projekt nach Labs umziehen, sobald die technischen Voraussetzung in Labs geschaffen sind. Danach wird er mit seinen Erfahrungen andere Projekte bei der Migration unterstützen, wenn gewünscht. Kein Entwickler, der seine Software umziehen möchte und Hilfe dazu braucht, soll allein gelassen werden! Ab April wird dieses Team noch von Lydia Pintscher in der Community-Kommunikation unterstützt, die derzeit noch voll bei Wikidata im Einsatz ist.

Der derzeitige Stand von Labs: Wie erwähnt, sind Labs und Tool Labs noch nicht dafür bereit, all die Projekte vom Toolserver aufzunehmen. Bisher laufen schon über 150 Projekte in Labs, darunter sind auch Bots und Webservices, die vom Toolserver bereits umgezogen sind. Die Mailingliste und der IRC-Channel #wikimedia-labs connect sind freundliche Orte für Menschen, die Fragen haben. Zögert nicht, dort reinzuschauen und uns zu fragen. Momentan sind die wichtigsten technischen Themen, in die Arbeit gesteckt wird, gemeinsamer Speicherplatz für Nutzer bzw. Projekte, Datenbank-Replikation der Wikimedia-Projekte und Nutzer-Datenbanken. Oft ist es aber auch einfach eine Frage der Kommunikation: So ist uns aufgefallen, dass viele Community-Mitglieder annehmen, es gäbe in Labs keine Datenbank-Replikation. Das ist ein Missverständnis: Sowohl die replizierten Datenbanken als auch Nutzer-Datenbanken sind Funktionalitäten, die in naher Zukunft bereitstehen. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Soweit ein erstes Update zur Toolserverdiskussion, das aber sicher nicht das letzte gewesen sein wird. Wir werden euch regelmäßig auf den neuesten Stand bringen, wenn sich Neuigkeiten ergeben. Wenn Ihr mehr Fragen habt, Labs ausprobieren oder sogar schon Tools umziehen wollt, dann könnt Ihr uns gern schreiben. Wenn Ihr mit uns direkt darüber sprechen möchtet, dann kommt doch zum Hackathon im Mai in Amsterdam – wir werden dort präsent sein. Auch wenn wichtige Teile der Infrastruktur dann noch nicht fertig sein werden, planen wir einen Workshop und eine „Ecke“ für diejenigen, die Fragen haben oder Labs ausprobieren wollen. Wir freuen uns, Euch dort zu treffen! SM 12.3.13

Professionelles/bezahltes Schreiben in der Wikipedia ist ein emotionales Thema. Es ist gerade einmal sechs Wochen her, dass ich im Rahmen des CPB-Projekts Die Grenzen der Bezahlung hier im Kurier einen Aufruf startete, und um Meinungen, Erkenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen bat. Die Reaktion war überwältigend. Auf den diversen entstandenen Diskussionsseiten und Initiativen haben sich vermutlich mehrere hundert Wikipedianer geäußert; mittlerweile existieren ein WikiProjekt, eine Projektdiskussion, eine Umfrage, ein POV-Abfrage-Tool und viele, viele Ideen.

Die Zusammenfassung der Diskussion: So langsam ist aber auch der erste Schwung aus der Diskussion heraus. Damit dieser Schwung nicht verloren geht, habe ich versucht, die Diskussion der ersten 6 Wochen in all ihren Ausläufern zusammenzufassen, um zu bewahren das Wissen der Welt und die Meinungen der Wikipedianer. Die Diskussion und die mit ihr verbundenen Aktionen ergaben meines Erachtens einen recht präzisen Überblick über die Praxis der Wikipedianer im Umgang mit bezahlten Schreibern – unhöflich aber unbestimmt – und einen Überblick über das Ausmaß der bezahlten Aktivitäten innerhalb der Wikipedia: Bezahltes Schreiben findet in großen Mengen statt, aber noch sind die Akteure wenig kenntnisreich und verstehen Wikipedia bestenfalls oberflächlich.

Probleme und Chancen: Bezahltes Schreiben wirft dabei grundsätzliche Fragen zum Selbstverständnis der Wikipedia zwischen Offenheit und Nicht-Kommerzialität auf, die sich auch langfristig kaum auflösen lassen. Mehr praktisch und alltäglich gibt es natürlich Probleme mit der Neutralität von Artikeln, wenn diese von Autoren mit Interessenkonflikt verfasst werden. Auch die meist geringen Wikipedia-Kenntnisse der bisherigen bezahlten Autoren verursachen nicht unerhebliche Arbeit. Aber auch sozial und für die Community kann Bezahlung einiges verändern. Ein Projekt, das von Freiwilligen erstellt wird, verändert seinen Charakter erheblich, wenn unfreiwillige Autoren in größerem Maßstab teilnehmen. Dort, wo kenntnisreiche bezahlte Autoren die Qualität der Artikel verbessern können, könnten diese natürlich auch Einfluss auf die Meta-Diskussionen und die Stimmung innerhalb der Community nehmen, und dort Probleme aufwerfen.

Die Diskussion erbrachte einen Überblick über die derzeitigen Maßnahmen der Wikipedianer im Umgang mit bezahltem Schreiben, die zwischen Accounts verifizieren und „Sperren und Anschreien“ liegen und jede Menge Ideen für neue, vielleicht effektivere Maßnahmen, die auch langfristig das Entstehen eines größeren Problems innerhalb der Wikipedia verhindern.

Die Zusammenfassung der Diskussion stand zwei Wochen im WikiProjekt Umgang mit bezahltem Schreiben zur Diskussion. Jetzt ist sie soweit, auch weiter verbreitet zu werden. Wer sich für den aktuellen Stand der Paid-Editing-Diskussion der deutschsprachigen Wikipedia interessiert, findet diesen auf Wikipedia:Die Grenzen der Bezahlung/6 Wochen. df, 12.3.

Wikidata Phase 1 (Sprachlinks) ist da

Wie vor zwei Wochen angekündigt wurde, wurde heute die erste Phase von Wikidata (Sprachlinks) in der deutschen Sprachversion aktiviert. Interwikilinks in der Seitenleiste eines Artikels kommen jetzt von Wikidata, zusätzlich zu denen, die im Wikitext stehen. Um sie zu editieren, muss man einfach nur den “Links editieren”-Link am Ende der Linkliste klicken. Sie müssen nicht mehr per Hand im Wikitext des Artikels gepflegt werden. Wie das genau aussieht, sieht man zum Beispiel hier.

Wo finde ich mehr Informationen und kann Fragen stellen? In der englisch-sprachigen Wikipedia findet man eine Seite mit allen notwendigen Informationen für Autoren. Es wäre toll, wenn jemand helfen könnte, fehlende Informationen von dort in Wikipedia:Wikidata einzuarbeiten. Weiterhin gibt es eine Liste der häufigsten Fragen. Weitere Fragen können gern auf Wikipedia:Projektdiskussion/Wikidata gestellt werden. Am Freitag gibt es außerdem um 18:00 eine Sprechstunde im IRC. Das ganze findet in #wikimedia-office auf freenode statt und jeder ist recht herzlich eingeladen.

Ich möchte über Wikidata auf dem Laufenden gehalten werden. Um auf dem Laufenden zu bleiben rund um Wikidata, kannst du dich in den Newsletter eintragen, der jede Woche auf der Nutzerdiskussionsseite zugestellt wird. LP 6.3.13

Flow Funding: Fördergelder suchen Projekte!

Die Wikimedia Foundation hat ein Pilotprojekt zum Flow Funding bewilligt (hier gehts zur Projektbeschreibung). Ziel des Projekts ist es, Fördergelder der Foundation dezentral durch ehrenamtlich aktive Freiwillige in einem unkomplizierten unbürokratischen Prozess mit Projekten der Communitys zusammenzubringen. Jeder, der diesen Text liest, ist herzlich eingeladen, selbst am Flow Funding teilzunehmen und Projekte vorzuschlagen.

Für das Pilotprojekt wurden 10 „Flow Funder“ aus verschiedenen Ländern ausgewählt. Für die deutsche Community habe ich, Benutzer:Poupou l'quourouce die Ehre, diese Rolle in dem Pilotprojekt, das bis Juli 2013 läuft, einnehmen zu dürfen. Jeder Flow Funder darf über ein Budget von insgesamt 2.000 US-Dollar entscheiden, pro Projekt sollen mindestens 500 US-Dollar vergeben werden. Das Geld wird dann direkt von der Foundation an das geförderte Projekt ausgezahlt. Als Flow Funder komme ich also selbst mit dem Geld nicht in Berührung sondern kümmere mich nur um die Vermittlung. Informationen zum Flow Funding Projekt allgemein sind auf dieser Übersicht verlinkt.

Wie funktioniert das Flow Funding?

Meine Rolle besteht konkret darin, förderfähigen Projekten, die an mich herangetragen werden oder die mir anderweitig auffallen, Gelder aus meinem Flow Funding Budget zuzuweisen und dafür zu sorgen, dass die Foundation das Geld auch dorthin überweist. Dabei muss ich mich an die Förderrichtlinien der Foundation halten. Ich nehme demjenigen der ein Projekt durchführen möchte also gewissermaßen einfach den Papierkram mit der Foundation ab.

Wer mehr darüber wissen möchte, wie das funktionieren soll, kann hier einige Fragen und Antworten finden. Wer eine Idee hat und Fördergelder aus dem Flow Funding bekommen möchte, kann sich einfach mit ein paar erklärenden Sätzen auf meiner Antragsseite melden. Es wäre schön, wenn es gelingen würde, das Budget von 2.000 US-Dollar bis zum Ende des Pilotprojekts tatsächlich zu vergeben! Ich bin jedenfalls sehr gespannt, welche Projekte sich ergeben werden!

Nach der Pilotphase

Ob sich dieses Flow Funding Modell bewährt, wird nach Abschluss des Pilotprojektes im Juli 2013 ausgewertet. Ich freue mich deshalb in jedem Fall über eure Rückmeldung, was ihr von dem Projekt haltet und was vielleicht anders oder besser sein könnte, damit das in die Auswertung einfließen kann, auch wenn ihr kein Projekt fördern lassen möchtet. pou, 6.3.

Erster Aufruf: World War I
Ein Edit-a-thon in ganz Europa

Ein Aufruf von John Andersson, Wikimedia Sverige, für eine gemeinsame europaweite Schreibwerkstatt am 29. Juni 2013. Nächstes Jahr wird es 100 Jahre her sein, dass Europa sich im Ersten Weltkrieg gegenseitig zerstörte. Ziel der Schreibwerkstätten in Kooperation mit Museen soll es sein, die entsprechenden Wikipedia-Artikel anlässlich des Gedenkjahres auszubauen. Wer Lust hat, John bei seiner Mammut-Aufgabe zu unterstützen, und sich vorstellen kann, im deutsch-sprachigen Raum entsprechend aktiv zu werden, liest bitte den unten stehenden Aufruf:

Help us organise a World War I edit-a-thon in Germany in June 2013

To remember the beginning of the First World War 99 years ago Wikimedia Sweden as a part of the Europeana Awareness project is organising several WWI edit-a-thons on Saturday 29th of June 2013. This is to ensure that the Wikipedia articles on World War I are at their best for the spike in visitors that occurs around the 28th of July each year, the date that marks the beginning of WWI. These events will also help us to prepare for the 100-year commemoration of the war in 2014 as we then will have ongoing cooperations with relevant GLAMs and other actors.

The main goals of the edit-a-thons are to expand and create WWI articles as well as to to illustrate them with material from Europeana's enormous WWI portal Europeana1914-1918.eu. The most productive contributor in the edit-a-thons will receive a nice prize based on a specific point system.

To really show how far Europe and the world has come in the last hundred years, we would like to see as many countries cooperate in this initiative as possible and work to make both the quality and quantity of WWI articles better in Wikipedia in as many languages as possible. We believe that edit-a-thons together with experts will contribute to this and hopefully also give us a lot of positive media attention and attract new contributors. So far volunteers and Chapters have expressed interest in working with this in Sweden, United Kingdom, Australia and Belgium. Wikimedia Deutschland has also promised to help out if volunteers decide to proceed with organizing the event.

To make the most of the event we would also like to see cooperation with GLAMs, universities and other experts on the subject. If you are wondering who to contact, see for example this list on WWI museums and sights. As part of the preparations we are also encouraging you to suggest WWI articles that need some extra love as well to upload pictures from Europeana 1914–1918 to Wikimedia Commons and connect them to suitable articles on this project page.

Wikimedia Sweden has an event budget that can help covering the direct costs for organizing an edit-a-thon in Germany or any other European country (around 200 euros per country that can be used for e.g. snacks or pizza, a prize, or the cost of renting the venue).

If you think that your country should be a part of this or if you have any suggestions or questions, don't hesitate to contact John Andersson at Wikimedia Sweden.--Barbara Fischer (WMDE), 5. Mär. 2013 (CET)

Wikidata trifft Archäologie: „Letzter Aufruf“

Inzwischen liegt das Programm für das Symposium „Wikidata trifft Archäologie“ am 16. März 2013 in Berlin vor. Die Teilnehmerliste wird in wenigen Tagen geschlossen.

Vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland werden aus Sicherheitsgründen folgende Teilnahmebedingungen vorgegeben:

  • Die Teilnehmernamen werden der Polizei bekannt gegeben.
  • Die Teilnehmer müssen sich am Veranstaltungstag mit einem amtlichen Lichtbildausweis ausweisen können.
  • Der Zugang zum Außenministerium erfolgt über den Eingang Werderscher Markt 1, 10117 Berlin.
  • Es werden keine Pkw-Parkplätze vorgehalten.
  • Jeder Gast und sein Gepäck werden am Eingang durchleuchtet.
  • Nach 11:00 Uhr ist kein Zugang mehr möglich.
  • Die Teilnehmerliste wird zum 8. März geschlossen. Lieber anmelden als nicht, da nur angemeldete Teilnehmer den Zutritt erhalten werden.

Wer teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 8. März 2013, 24:00 Uhr auf unserer Teilnehmerliste eintragen.
Hartmann, 2.3.

Weitere Informationen

Der Toolserver ist tot, es lebe Wikilabs aka Null Information 2.0

Die unendliche Geschichte geht weiter. Ein weiteres Mal ist nicht klar, ob Nummer 5 noch lebt oder nicht. Erleben wir gerade die lang herbeigesehnte Wiedergeburt des Phönix und wohin führt die gelbe Backsteinstraße überhaupt im Moment? Nichts genaues weiß man nicht. Und so harren wir der Dinge, während Sisyphos hinter den Kulissen werkelt und das merlotrote Präzisonsuhrwerk steht. S., 2.3.

Update 3.2.: Nachdem dieser kryptische Kurierbeitrag auf Fehlinformationen beruhte, hier eine Richtigstellung: Aus der Diskussionsseite von Benutzer:Merlissimo und den lapidar unter Nichts genaues weiß man nicht verlinkten Informationsquellen, die dazu nichts verlauten ließen, nahm ich an, dass eine mangelnde Informationspolitik herrscht. Nachfolgender Text von HaeB Ursprungsedit klärt dies auf. Danke dafür!

Auf der Toolserver-Mailingliste (dem üblichen Ort für Benachrichtigungen über technische Probleme mit dem Toolserver) hatte DaB. durchaus über aktuelle Probleme mit s5 – dem Server des Toolserver-Clusters, der für die deutschsprachige Wikipedia zuständig ist – informiert [1][2][3]. Außerdem hatte sich dort Anfang Februar Silke Meyer als neue Toolserver-Koordinatorin für Wikimedia Deutschland vorgestellt und etwas zum aktuellen Stand der Toolserver-Migration auf Tool Labs gesagt[4]. Gefolgt diese Woche von der Vorstellung samt „short term plans“ [5] des neuen Foundation-Mitarbeiters Marc Pelletier (Coren, langjähriges Communitymitglied auf en: und selbst Botbetreiber), der speziell für die Unterstützung von Tool Labs und der Migration zuständig sein wird[6]. Soweit ich das dort sehe, wurde auch auf einen zentralen Kritikpunkt, den Merlissimo im Oktober geäußert hatte, reagiert: „I have had confirmation this weekend that the DB replication made available to Tool Labs users will, in fact, allow the creation of databases alongside the project ones. This means that one of the use cases that seemed the most troublesome in the transition (joins between the WMF databases and tool-specific ones) will be fully supported.“ Auf mw:Toolserver/List of Tools gibt es eine Liste von existierenden Bots und Tools, auf deren technische Anforderungen bei der Migration auf Tool Labs Rücksicht genommen werden soll. Diverse für die deutschsprachige Wikipedia wichtige wurden dort bereits eingetragen; falls etwas fehlt, ist jetzt sicher ein guter Moment, um das dort zu ergänzen. (HaeB, 3.3.)

DDR-Tagespresse geht online – Bundestag zieht nach

Seit Mitte Februar sind alle Ausgaben des Zentralorgans der SED zwischen dem 23. April 1946 und dem 3. Oktober 1990 von der Staatsbibliothek Berlin (StaBi) vollständig digitalisiert und online abrufbar. Der Zugriff auf das Archiv unter der etwas sperrigen Adresse zefys.staatsbibliothek-berlin.de/ddr-presse ist kostenlos für alle, die bereits einen Bibliotheksausweis der StaBi Berlin besitzen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich ein kostenloses OpenID-Konto bei xlogon.net anzulegen, was die StaBi auch ausführlich erklärt. Neben den kompletten historischen Ausgaben der Tageszeitung Neues Deutschland sind derzeit schon die Jahrgänge 1945 bis 1964 der Berliner Zeitung abrufbar. Es sollen nicht nur die restlichen Ausgaben dieser Zeitung folgen, sondern auch der komplette Bestand der Neuen Zeit. Finanziert wird das Projekt, das im Juni 2009 begonnen wurde, mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Scans werden vom Fraunhofer IAIS und der Firma ArchivInForm erstellt und bearbeitet. Auch wenn die politische Berichterstattung in den digitalisierten Beständen auf keinen Fall unserem neutralen Standpunkt entspricht, ergibt sich mit diesem Archiv eine weitreichende Möglichkeit, DDR-spezifische Ereignisse in unserem Artikelbestand zu belegen und auch im zeithistorischen Kontext zu sehen.
Quasi im direkten Gegenzug hat der Deutsche Bundestag alle Drucksachen und Plenarprotokolle der sieben Legislaturperioden von 1949 bis 1976 als durchsuchbare PDF-Dateien online gestellt. Der Bundestag selbst sieht darin einen Beitrag zur Transparenz seiner parlamentarischen Arbeit, der Wikipedianer hinter diesem Beitrag sieht darin einen Beitrag zur steigenden Quantität und Qualität unserer Einzelnachweise zum Bundestag und zu seinen Entscheidungen. Nicht nur die Dokumente der ersten sieben Wahlperioden, sondern auch die Dokumente bis zur 13. Wahlperiode (bis 1998) können unter pdok.bundestag.de abgerufen werden.
Beide Archive sind übrigens nicht vom „Leistungsschutzrecht“ betroffen. SK(B), 1.3.

Breaking News: Sue Gardner tritt zurück

Ms. Gardner hat bald einen anderen Job

Am 27. März hat Sue Gardner, Executive Director der Wikimedia Foundation, auf der Mailingliste Wikimedia-I angekündigt, dass sie im Laufe des Jahres zurücktreten werde. Gardner möchte sich in Zukunft in anderen Positionen für ein freies Internet einsetzen. Der Kurier wird in den kommenden Tagen detailliert berichten. (Cd, 28.3.)

Wikimedia Armenien anerkannt

Wie Bence Damokos vom Affiliations Committee mitteilt, hat das Kuratorium der Wikimedia Foundation gestern Wikimedia Armenien offiziell als 39. Chapter einstimmig anerkannt. Ein herzliches Willkommen an die Kolleginnen und Kollegen in Jerewan! (A., 27.3.)

Blick über den Tellerrand: Am späten Sonntagabend hat die deutsche Sprachversion vom benachbarten Wörterbuchprojekt die Marke von 250.000 Einträgen geknackt. Die deutschsprachige Ausgabe ist nach der englischen, französischen und russischen Sprachversion nach den Nutzungszahlen auf Platz 4. Während auf der Rückseite über das Projekt debattiert wird, gratuliert der Kurier auf der Vorderseite zum erreichten Meilenstein.StP, 27.3.13

Sportnews

Holländer sind mal wieder schneller

Die Niederländische Wiki-Nationalmannschaft hat nach anderthalb Jahren wieder ihre legendären Artikelgeneratoren (nl:Speciaal:Bijdragen/LymaBot, nl:Speciaal:Bijdragen/Joopwikibot, nl:Speciaal:Bijdragen/GrashoofdBot) angeworfen. Ziel dieser lustigen Aktion sind u. a. Artikel zu allen beschriebenen Tierarten. Mal schauen, wie lange es noch dauert, bis die Niederländische Wikipedia an der deutschen in der Artikelzahl vorbeizieht, die französische haben sie ja bald. Auf der schwedischen Wiki läuft übrigens auch so ein Bot. Und vermutlich haben bald auch die berühmt-berüchtigten Tigerstaaten Cebuano und Waray-Waray mehr Artikel als die DACHische Wikipedia. H 26.3.13

Nette Post bekommen

hat der Wikipediaautor Benutzer:Aschmidt von den Herren der Sucomo Consulting, einer innovativen vielversprechenden Agentur, deren Schwerpunkt darin liegt, interessierte Unternehmen darüber aufzuklären, wie sie die Wikipedia als effektive PR-Plattform nutzen können, schließlich wird Wikipedia als weltgrößte Online Enzyklopädie täglich millionenfach genutzt, und ihre Unternehmensartikel landen in Suchmaschinen an prominenter Stelle, was für aufstrebende Unternehmen ein großer Vorteil ist. Hintergrund für das freundliche, aber bestimmte Schreiben ist Aschmidts kritische Haltung zum Paid Editing, die er in der Wikipedia mit diesem Beitrag verdeutlichte. Er solle doch künftig einen etwas anderen Ton anschlagen und eindeutig abwertende Aussagen in Zukunft unbedingt zu unterlassen. Ich bin überhaupt nicht gewillt, mir das in der bislang vorherrschenden Form weiter anzusehen, so Sucomo Consulting. Wer die zurzeit etwas aufgeregt verlaufende Debatte mitverfolgen möchte, lese bitte hier weiter. S 22.3.13

Markus Glaser ist Vorsitzender der WCA

Die Wikimedia Chapters Association hat mit Markus Glaser einen neuen Ratsvorsitzenden gewählt. Markus ist 2012 von der WMDE-Mitgliederversammlung als Ratsmitglied in die WCA gewählt worden und löst nun den bisherigen Vorsitzenden Fae ab. Auf den WMDE-Vereinskanälen war es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden um die WCA, unsere zweite Vorsitzenden Delphine Ménard benennt nun im Vereinsblog die Gründe dafür. NE_WMDE, 19.3.

Wikimedia Hackathon in Amsterdam

In diesem Jahr findet die große internationale Entwicklerkonferenz Wikimedia Hackathon zum ersten Mal in Amsterdam statt. Vom 24. bis 26. Mai 2013 ist Wikimedia Nederland Gastgeber für MediaWiki-Entwickler, Coder, Hacker und andere technisch versierte Wikimedia-Interessierte. Themen werden neben dem Visual Editor, Lua, Wikidata, Render, Glamtools und Open Street Map auch der Toolserver und die Zusammenarbeit der WMF-Entwickler mit den Projektcommunitys sein. Wikimedia Deutschland stellt für Teilnehmende aus Deutschland Reisestipendien zur Verfügung. Mehr Informationen im WMDE-Blog und auf der Eventseite. Happy Hacking! NE_WMDE, 19.3.

Alle Jahre wieder: Kuriose Artikel gesucht

Der April naht in großen Schritten und damit das traditionelle 1.-April-Spezial der allseits beliebten Hauptseiten-Rubrik Schon gewusst?. Auch in diesem Jahr sind alle aufgerufen, besonders skurrile oder merkwürdige neue Artikel vorzuschlagen. Aus allen Vorschlägen werden noch bis zum 29. März in geheimer Abstimmung die vier kuriosesten Beiträge gewählt, die zum Tag der Scherze die Hauptseite zieren dürfen. Weitere Informationen unter: WD:Schon gewusst#1.-April-Spezial.18.3. Cd

Den neutralen Point of View

gibt es gar nicht! Das jedenfalls behauptet der Rostocker Professor Clemens H. Cap und schiebt nach, dass hinter Wikipedias anspruchsvoller Neutralitätsforderung ein veraltetes Wissenskonzept stecke. Er fordert daher in einem Aufsatz, dass unsere Artikel in mehreren Varianten, nicht Versionen, gleichberechtigt nebeneinander den Lesern präsentiert werden müssten. Das sogenannte gesicherte Wissen, so Cap, sei eine Illusion. Statt dessen sei Wissen umkämpft, es gebe stets vorherrschendes Wissen und davon abweichende Meinungen. Da hat er es uns aber gegeben, wir sind beeindruckt, Wikipedia wird sich wohl neu ausrichten müssen :-) Nachzulesen ist dies alles in einem interessanten Blogbeitrag von Stefan Mey bei ZDF-Hyperland. S. 18. März 2013

21.-23. März: Köln–Ruhrgebiet–Hamburg

Das sind die Stationen der zweiten gemeinsamen Tour des Teams Community und des RENDER-Teams von Wikimedia Deutschland, nachdem man bereits in München, Nürnberg, Stuttgart und Dresden war. Angelika Mühlbauer und Denis Barthel bringen mit RENDER, den Planungen für Community-Unterstützung bei WMDE und dem AFT ein paar Themen mit, zu denen sie Gespräche führen wollen. Im Gegenzug sind sie ganz Aug und Ohr für Diskussionen zu allem interessanten mit den lokalen Communitys. Begonnen wird die Tour in Köln, danach geht es weiter ins Ruhrgebiet, bevor es dann in Hamburg zum Finale kommt. Nähere Informationen finden sich auf den verlinkten Stammtisch-Seiten. DB_WMDE, 18.03.

Bot or not to Bot

Seit bald zwei Wochen werden die Interwiki-Links von Wikidata eingespielt, sofern nicht lokale Interwiki-Links vorhanden sind. Letzteres dürfte in den meisten Artikeln noch der Fall sein. Doch die Entfernung ist nicht ganz so trivial, wie sie erscheint, darüber wird bereits seit geraumer Zeit diskutiert. Und während noch diskutiert wird, die deutsche Wikipedia kann ja nicht ohne, wird die Qualität unserer Interwiki-Verlinkungen schlechter und schlechter, und jeden Tag nimmt die Zahl der Artikel zu, die hinterher manuell überprüft werden müssen, weil Verschiebungen in anderen Wikipedia-Sprachversionen seit zwei Wochen nicht mehr in der deutschsprachigen Wikipedia eingearbeitet werden. Da stellt sich dann doch die Frage: Kriegen unsere Botbetreiber das schlicht technisch nicht auf die Reihe? Oder sind sie verunsichert, nach dem Theater, das im letzten Jahr bei der Defekter-Weblink-Aktion veranstaltet wurde und trauen sich nicht? Verdammt noch mal, auf was warten wir eigentlich? MaB, 17.03.

Community-Projektbudget: Antragsentwurf für Veränderungen zur Diskussion gestellt

Nicole Lieger von Wikimedia Deutschland hat hier einen von der Geschäftsstelle in Berlin wohl auf Bitte des Vereinspräsidiums erarbeiteten Änderungsentwurf für die nächste Mitgliederversammlung von WMDE eingestellt und diesen zur Diskussion gestellt. Da das Community-Projektbudget eines der umstrittensten Themen in der Community, im Verein und zwischen diesen ist, würde der Autor dieser Zeilen es begrüßen, wenn Nicoles Aufforderung zur Diskussion rege gefolgt würde. Al., 17.03.

Meilenstein Eurovision

Lys Assia, Gewinnerin 1956

Ein Meilensteinchen regnete direkt vom Pophimmel zu uns herab. Mit der 2013er-Teilnehmerin Aliona Moon, geschrieben am 16. März 2013 um 23:06 Uhr, haben wir nun alle Sänger und Gruppen, die jemals beim Eurovision Song Contest aufgetreten sind. Seit 1956 haben dort mehr als 1000 Künstler teilgenommen. Aber nicht nur das, wir haben auch alle Moderatoren und alle Veranstaltungsorte des Contests. Grundsätzlich haben wir zu jedem Wettbewerb einen Artikel und zu jedem Teilnehmerland einen Länderartikel (z.B. Österreich beim Eurovision Song Contest). Mit dieser Fülle und Geschlossenheit ist die deutschsprachige Wikipedia, den Relevanzkriterien sei Dank, nun das größte Eurovisions-Lexikon der Welt.

Der Eurovision Song Contest (vormals Grand Prix Eurovision de la Chanson) eignet sich prima für ein länderübergreifendes Konzept wie Wikipedia. So gibt es nicht nur verschiedene Sprachen und Schrifttypen zu beachten, sondern auch Musikgenres, Traditionen und Kulturen zu berücksichtigen. Auch die Biografien lesen sich höchst unterschiedlich: Sind aus wenigen Künstlern Weltstars geworden, ward so manch anderer nie mehr gesehn im Musikgeschäft. Dann bleibt uns nur, Daumen zu drücken, möge der beste Titel gewinnen beim Wettbewerb in Malmö in neun Wochen … Tromla, 17. März 2013

GLAM-Treffen im Allgäu

In den Archiven schlummert noch viel.

Das Wikimedia-Projekt GLAM hatte am Wochenende vom 8. bis zum 10. März 2013 ein Treffen in Kaufbeuren. Etwa 20 Teilnehmer tauschten sich dort über Möglichkeiten, Perspektiven und natürlich auch Probleme aus, die eine enzyklopädische Zusammenarbeit mit Galleries, Libraries, Archives and Museums so mit sich bringt. Zwei sogenannte Wikipedians in Residence, Marcus Cyron und Kilian Kluge berichteten über ihre – positiven wie negativen – Erfahrungen im Deutschen Archäologischen Institut und in der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Auch andere Teilnehmer informierten über ihre praktischen Erfahrungen mit Institutionen wie beispielsweise dem Wiener Bundesdenkmalamt. Ein weiterer Punkt war ein Gespräch über das Paid Editing. Im kulturellen Rahmenprogramm der von Benutzer:Ordercrazy aus Kaufbeuren perfekt organisierten Veranstaltung waren ein Besuch im evangelischen Kirchenarchiv und eine nächtliche Stadtführung durch die mittelalterliche Stadt echte Highlights. Der lokalen Presse ist das GLAM-Treffen natürlich nicht entgangen, es erschien ein kurzer Bericht. Im Blog von Wikimedia Deutschland gibt es einen ausführlichen Beitrag zu der gelungenen Tagung von Lilli Iliev. S., 16. März 2013

Meilenstein 10.000 französische Gemeinde-Artikel

Das WikiProjekt Französische Gemeinden ist entweder zu bescheiden oder es scheut die Öffentlichkeit, doch gibt es einen Meilenstein zu vermelden. Mit Ifs (Calvados) entstand nun der zehntausendste französische Gemeindeartikel.
Herzlichen Glückwunsch!
Über 36.000 Gemeinden gibt es in Frankreich insgesamt, also wird es noch eine Weile dauern, bis das WikiProjekt sein Ziel erreicht hat. Der Kurier wünscht den Projektmitarbeitern auf dem Weg dahin viel Erfolg. MaB, 15.3.

Wikipedia-Forschung auf frwiki

Während unsere Wikipedistik etwas ins Schlummern gekommen ist, ist gerade in der französischen Wikipedia ein neues Portal zur Wikipedia-Forschung eingerichtet worden. Seit drei Wochen gibt es einen neuen Newsletter Nouvelles du Wikilab, der den Research Newsletter wöchentlich auf Französisch übersetzt und ergänzt. Man kann ihn per Bot auf die Benutzerdiskussionsseite in der französischen Wikipedia abonnieren. Eine neue Open-Access-Zeitschrift Wikilogie zur Wikipedia- und Wiki-Forschung befindet sich in Vorbereitung. (A., 9.3.)

Großhändler: Spende für WP-Relevanz

Selbstbewusstsein zeigt Sascha Riethbaum, Marketing-Chef eines Spielzeug-Großhändlers namens Jamara in Aichstetten, Landkreis Ravensburg; Riethbaum postet unter eigenem Namen als OTRS-autorisierter Benutzer: Jamara e.K. (e.K. steht für „eingetragener Kaufmann“, eine Rechtsform). Nachdem ein Artikel über seine Firma wegen Werblichkeit gelöscht wurde und im Relevanzcheck die Firma als zu klein eingeschätzt wurde, fragte er dort: „Vielleicht kann man eine Zulassung zu einem Eintrag auch mit einer Spende an Wikipedia verbinden?“ Auf Nachfrage wiederholt er: „Ich könnte mir vorstellen, das wenn wir eine Spende machen würden, dass wir im Gegenzug einen Artikel/Eintrag bei Wikipedia machen dürfen. Obwohl ich eigentlich der Meinung bin das wir durchaus eine Relevanz hätten. Wäre das eine Möglichkeit?“ Leider funkte ein anderer Benutzer dazwischen, bevor Riethbaum zur Nennung der Summe bewogen werden konnte, die der Firma ein solcher Eintrag wert wäre. Macht nichts – der Marketingmann blieb unverdrossen: „dann schreibe ich jetzt mal einen Wikipedia-Relevanten Jamara Artikel“. Es sei noch auf die Wikipedia-Definition von Korruption verwiesen: „um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht.“ Vielleicht hat Riethbaum aber Glück, dass kein Konkurrent den Kurier liest und § 299 StGB oder das UWG gegen ihn in Stellung bringt, oder? Bewertungen des Vorgangs, der noch im Vor-Angebotsstadium stecken blieb, gerne umseitig. Aa, 8. 3. kleine Korrektur syr

Überraschung für Stammtisch

Sehr überrascht war der Autor dieser Zeilen über ein vom Oberbürgermeister der Stadt Kempten (Allgäu) persönlich unterschriebenes Schreiben in seinem Briefkasten. In diesem sind auch die ersten Stammtische von Kempten und Allgäu, die selbstverständlich in Kempten stattfanden, erwähnt – die Initiative wurde in der frisch herausgegebenen Jahreschronik 2012 der Stadt festgehalten. Das nächste Treffen in Kombination mit dem WikiProjekt Zeitkapselprojekt wird wohl in der Kalenderwoche 15 stattfinden – das Programm folgt demnächst. H&M 7.3.

Sprachschmuggler

in der Wikipedia vermutet der Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch in einem Beitrag für das Bremer Sprachblog. Ein anonymer User ergänzte den Begriff Crowdfunding, immerhin der Anglizismus des Jahres 2012, durch den Begriff Schwarmfinanzierung. Stefanowitsch vermutet bei der aus Berlin stammenden IP 78.52.242.240 einen Sprachkritiker auf Sprachsäuberungsmission und warnt vor Versuchen, im Kampf gegen Anglizismen neue eingedeutschte Wörter in den Sprachgebrauch einzuschleusen. S.