Casa del Camillo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Casa del Camillo (Hause des Camillus) ist ein kleines Haus in Pompeji (VII.12.23-25), das 1863 ausgegraben wurde. Das Wohnhaus wurde nach dem Erdbeben von 62. n. Chr. in eine Werkstatt für die Verarbeitung von Wolle und eine Wäscherei umgewandelt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das eher kleine Haus wurde über die Fauces betreten, von denen man in das Atrium gelangt. Auf der linken Seite befindet sich das mit Mosaiken ausgelegte Triklinium, das in der letzten Phase des Hauses zu einem Platz zum Wäschetrocknen umfunktioniert wurde. Im hinteren Teil des Hauses befindet sich ein Garten mit drei Nischen in der Rückwand. Im Garten fanden sich zahlreiche Statuetten, die sich heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel befinden. Dazu gehören die Statue einer Antilope, die von einem Hund angegriffen wird,[1] ein junger Satyr spielt mit einem Frosch[2], ein Junge hält einen Hasen,[3] ein Strauß.[4] Eine größere Bronzestatue stellt Mercurius dar.[5] Fünf bronzene Wasserausgüsse fanden sich in einem Raum neben dem Garten und sollten wohl in späterer Zeit verwendet werden.

Diverse Räume im Haus waren mit Malereien im 4. Stil ausgestattet. Einige Wände hatten einzelne Wandbilder als zentrales Motiv. Dazu gehören das Urteil des Paris[6] sowie Apollon und Daphne.[7] Lawrence Richardson Jr. schreibt das letztere Bild dem Adone-Ferto-Maler zu.[8][9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Graham Appleton: Animal Sculpture From Roman Gardens, Buried By Vesuvius, Thesis Submitted For The Degree Of Ph. D., he Department Of Archaeology, The University Of Newcastle Upon Tyn 1987 online
  • Jürgen Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis: Die Bedeutung der zentralen Mythenbilder für die Bewohner Pompejis (= Stendaler Winckelmann-Forschungen, Bd. 6). Verlag Franz Philipp Rutzen, Ruhpolding 2007, ISBN 978-3-938646-13-7
  • Wilhelmina Feemster Jashemski: The Gardens of Pompeii: Herculaneum and the Villas Destroyed by Vesuvius, 2009, ISBN 978-0-89241-125-2, S. 193–196.
  • Karl Schefold: Die Wände Pompejis, Topographisches Verzeichnis der Bildmotive. de Gruyter, Berlin 1957, S. 201–202.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inv. Nr. 6540.
  2. Inv. Nr. 6537.
  3. Inv. Nr. 6533.
  4. Inv. Nr. 69784.
  5. Inv. Nr. 4892.
  6. Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis, S. 190, Tafel 78, 4.
  7. Jürgen Hodske: Mythologische Bildthemen in den Häusern Pompejis, S. 185, Tafel 70, 1.
  8. Lawrence Richardson Jr.: A Catalog of Identifiable Figure Painters of Ancient Pompeii, Herculaneum and Stabiae. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2000, ISBN 0-8018-6235-3, S. 97, 104.
  9. Inv. Nr. 4892.

Koordinaten: 40° 45′ 0,85″ N, 14° 29′ 11,34″ O