Thomas Crean

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Tom Crean mit seinen Schlittenhund-Welpen Roger, Nell, Toby und Nelson (fotografiert von Frank Hurley während der Endurance-Expedition) (1914)

Thomas (Tom) Crean, irisch Tomás Ó Croidheáin (* 20. Juli 1877 in Annascaul, County Kerry, Irland; † 27. Juli 1938 in Cork, County Cork, Irland) war ein irischer Polarforscher, der zwischen 1901 und 1916 an drei Expeditionen des sogenannten „Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung“ teilnahm. Michael Smith (2009; 2021) würdigt Crean als lange vergessenen Forscher und Organisator der Antarktis-Expeditionen.

Von 1901 bis 1904 war Crean Mitglied der Discovery-Expedition unter Robert Falcon Scott und wurde von diesem auch für die Terra-Nova-Expedition (1910 bis 1913) zur Erreichung des geographischen Südpols berufen. Er gehörte allerdings dann nicht zu den Polbezwingern. 150 Meilen vor dem Ziel schickte Scott nochmals drei Leute zurück, nämlich Crean, William Lashly und Edward „Teddy“ Evans, die den über 750 Meilen kräfteraubenden Marsch zurück überlebten. Crean absolvierte die letzten 35 Meilen allein und rettete damit dem schwerkranken Evans, der nicht mehr laufen konnte, das Leben, weil er so gerade noch rechtzeitig einen Rettungstrupp alarmieren konnte. Er gehörte dann auch der Expeditionsmannschaft an, die Scott und seine Leute suchte und letztlich auch fand, allerdings tot.

Crean galt als ein einfacher Mann; ohne große Bildung, aber körperlich und mental sehr stark. Zusammen mit Frank Wild und Frank Worsley war er eine der Stützen auf der Endurance-Expedition (1914 bis 1916) unter der Leitung von Ernest Shackleton. Er gehörte der sechsköpfigen Mannschaft an, die zur Rettung der übrigen Expeditionsteilnehmer die legendäre Überfahrt von Elephant Island nach Südgeorgien in der James Caird wagte, und unternahm anschließend zusammen mit Shackleton und Worsley den Gewaltmarsch von King Haakon Bay nach Stromness.

Statue von Tom Crean in Annascaul

Er sollte danach auch noch an Shackletons Quest-Expedition (1921 bis 1922) teilnehmen, verzichtete aber und ließ sich in Irland nieder. Später betrieb er in seinem Geburtsort einen Pub mit dem Namen „The South Pole Inn“, den es noch heute gibt.[1] Er heiratete 1917 Eileen (Nell) Herlihy. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor. Katherine starb 1924 im Alter von vier Jahren.[2] Crean starb 1938 an einem Blinddarmdurchbruch.

2003 wurde in einem kleinen Park in Annascaul gegenüber dem „South Pole Inn“ eine Bronzestatue von Tom Crean enthüllt.

Nach Crean sind der Mount Crean in der Antarktis sowie auf Südgeorgien im Südatlantik der Crean Lake und der Crean-Gletscher sowie ein irisches Forschungsschiff benannt. Die Dingle Brewing Company braute ab 2011 ein Lagerbier unter dem Namen Tom Crean’s Irish Lager, das mit Bezug auf den Polarforscher vermarktet wurde (Discover Crean’s. A True Irish Hero). Nachdem die Brauerei versucht hatte, auch in die USA zu expandieren, ging diese im Jahr 2017 Konkurs.[3] Seit 2019 werden in Kenmare durch die Enkeltochter Aileen Crean O’Brien in der Kleinbrauerei Tom Crean Brewery verschiedene Biere (Ale, Stout, IPA, Irish Lager und sogar Kölsch) hergestellt.

  • Michael Smith, An Unsung Hero, Tom Crean – Antarctic Survivor, The Collins Press, 2009 (Übersetzung: Der stille Held Tom Crean – Überlebender der Antarktis; übersetzt von Rudolf Mast, Mare Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-86648-657-7)
  • Michael Smith, Tom Crean – An Illustrated Life: Unsung Hero of the Scott & Shackleton Expeditions, The Collins Press, 2011
Commons: Thomas Crean – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. Der Eismann aus der zweiten Reihe in FAZ vom 22. Januar 2015, Seite R4
  2. Michael Smith, Tom Crean – An Illustrated Life..., S. 159
  3. Liquidator appointed to Crean’s lager brewer.