Leskowo (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ramoniškės)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Leskowo
Rammonischken (Hagenfließ)

Лесково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1595
Frühere Namen Romanischken (nach 1595),
Rammohnischken (nach 1746),
Ramonischken (nach 1785),
Rammonischken (bis 1938),
Hagenfließ (1938–1945)
Bevölkerung 21 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238736
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 025
Geographische Lage
Koordinaten 54° 54′ N, 22° 38′ OKoordinaten: 54° 54′ 16″ N, 22° 38′ 9″ O
Leskowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Leskowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Leskowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Leskowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Leskowo (russisch Лесково, deutsch Rammonischken, 1938 bis 1945 Hagenfließ, litauisch Ramoniškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leskowo zehn Kilometer südöstlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 17 Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) am Flüsschen Galka (dt. Schwirgalis, 1938 bis 1945 Feldfließ).[2] Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-026 (ex R511) und innerorts zweigt die Kommunalstraße 27K-299 ab, die über Prawdino (Grumbkowkeiten/Grumbkowsfelde) nach Nikitowka (Uszpiaunen/Kiesdorf) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) führt. Vor 1945 war Lasdinehlen (1938 bis 1945 Sommerswalde, heute russisch: Mitschurino) die nächste Bahnstation an der Strecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn, die nicht mehr betrieben wird.

In Leskowo gibt es eine der ganz wenigen Unterkunftsmöglichkeiten in der Gegend.

Die Gemeinde Rammonischken auf einem Messtischblatt von 1936

Das seinerzeit Romanischken genannte kleine Dorf fand im Jahre 1595 erstmals urkundliche Erwähnung.[3] Um 1780 war Ram(m)onischken ein königliches Bauerndorf.[4] 1874 wurde die Landgemeinde Rammonischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Alxnupönen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[5] 1938 wurde Rammonischken in Hagenfließ umbenannt.

Im Jahr 1945 Jahre kam das Dorf in Folge des Zweiten Weltkriegs mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahre 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Leskowo und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Mitschurinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk eingeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Pobedinski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Leskowo zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1867[7] 71
1871[7] 65
1885[8] 91
1905[9] 61
1910[10] 61
1933[11] 90
1939[12] 86
1984[13] ~ 10
2002[14] 12
2010[15] 8
2021[16] 21

Die Einwohner Rammonischkens resp. Hagenfließ' waren vor 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Schillehnen eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Leskowo im weitläufigen Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) in der Propstei Kaliningrad[17] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Die Galka ist ein Nebenfluss der Scheschuppe. Vor 1945 wurde sie als Nebenfluss der Alxnuppe (Hangwasser) angesehen, die dann in die Scheschuppe floss.
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Hagenfließ
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 129.
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Altsnappen
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  9. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  10. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-046
  14. Allrussische Volkszählung von 2002
  15. Allrussische Volkszählung von 2010
  16. Allrussische Volkszählung von 2021
  17. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info